Abott Park/Wiesbaden - Etwa vier Millionen Menschen sterben europaweit jedes Jahr an kardiovaskulären Erkrankungen, insbesondere Herzinfarkten und Schlaganfällen. Für die Betroffenen spielt Zeit immer eine entscheidende Rolle. Mit einem neuen Test können Herzinfarkte nun früher erkannt und somit schneller behandelt werden. Für diesen hochsensitiven Troponin-Test gab der Pharmakonzern Abbott am Mittwoch den Erhalt des CE-Zeichens (Conformité Européenne) bekannt.

Der bevorzugte Biomarker, um vermutete Herzinfarkte zu identifizieren, ist kardiales Troponin. Dabei handelt es sich um ein Protein, das im Herzmuskel vorkommt und Verletzungen an diesem anzeigen kann. Vielen Patienten, die mit Brustschmerzen in die Notaufnahme kommen, wird in der Regel bei der Einlieferung, nach sechs Stunden und erneut nach zwölf Stunden Blut zur Troponin-Testung abgenommen bis eine Diagnose gestellt werden kann. 

Zeit als entscheidender Faktor

Für Patienten, die tatsächlich einen Herzinfarkt haben, ist die Zeit bis zur Diagnose ein entscheidender Faktor. Die Herzmuskelzellen sterben ab, sobald die Blutversorgung des Herzens eingeschränkt ist. Hierdurch können alle betroffenen Bereiche des Herzens irreversibel geschädigt werden.

"Durch den Einsatz der hoch sensitiven Troponin-Tests kann im Vergleich zu den aktuellen Testverfahren eine schnellere präzise Diagnose bei Patienten mit Brustschmerz und Verdacht auf ein akutes Koronarsyndrom gestellt werden", sagt Stefan Blankenberg, Direktor der Kardiologie am Universitären Herzzentrum Hamburg. "Dies ist eine wichtige Information für die Patientenversorgung, da notwendige Behandlungen frühzeitig eingeleitet werden können oder eine zeitnahe Entlassung unter Vermeidung einer invasiven Diagnostik angestrebt werden kann."

Risikobestimmung für zukünftige Ereignisse

Viele Patienten mit Herzinfarkt-Symptomen oder einem bestätigten Herzinfarkt sind beunruhigt, da ihr Risiko für ein zweites kardiovaskuläres Ereignis erhöht ist. Mit der hoch sensitiven Troponin-I-Untersuchung können Ärzte das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis in den nächsten 30 und 90 Tagen für einen Patienten besser abschätzen. (red, derStandard.at, 11.1.2013)