Lissabon - Der portugiesische Sozialist Mario Soares, der in seinem Heimatland als "Vater der Demokratie" gilt, ist im Krankenhaus. Der 88-jährige frühere Regierungschef und Präsident habe sich am Samstag in Lissabon unwohl gefühlt und sei ins Hospital da Luz gebracht worden, berichtete die Agentur Lusa unter Berufung auf die behandelnden Ärzte. Soares werde eingehenden Untersuchungen unterzogen, hieß es. Sein Zustand sei stabil. Ein Zeitpunkt für die Entlassung wurde jedoch nicht genannt.

Soares gründete 1973 die Sozialistische Partei (PS) Portugals und prägte nach der "Nelkenrevolution" von 1974 die Demokratisierung des Landes in entscheidender Form. Er war zwei Mal Ministerpräsident (1976-78, 1983-85) und danach von 1986 bis 1996 in zwei Amtsperioden auch Staatsoberhaupt von Portugal. Zuletzt hatte Soares in dem Euro-Krisenland mehrfach die strenge Sparpolitik der Mitte-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho kritisiert. (APA, 12.1.2013)