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Die Netzaktivisten von Anonymous Austria haben am Sonntagvormittag über ihren Twitter-Account verlautbart, sich Zugang zu Accounts von vier Ministern verschafft zu haben. "Übrigens erstaunlich, wie oft die dienstliche *@*.gv.at E-Mail-Adresse für private Zwecke genutzt wird", erklärte AnonAustria in einem Pastebin-Dokument. Aus welchem Service die Accounts stammen, ist allerdings nicht bekannt.
"Happy Shopping"
Die Gruppe veröffentlichte die angeblichen Kreditkartendaten inklusive Sicherheitscodes von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ), Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich, Finanzministerin Maria Fekter und Vizekanzler Michael Spindelegger (alle ÖVP) mit dem zynischen Hinweis "Happy Shopping". "In den letzten Monaten war es zwar etwas still um uns, aber wir waren trotzdem fleißig", erklärte Anonymous.
Details zum Konsumverhalten
Auch machen sich die Aktivisten darüber lustig, dass Darabos ein anscheinend leicht herauszufindendes Passwort hatte, und geben ein paar Details zum Konsumverhalten der MinsterInnen preis. Sie raten den Ministern, die Kreditkarten sperren zu lassen.
Überraschung am Sonntagmorgen
Der WebStandard konnte Spindeleggers Sprecher Alexander Schallenberg erreichen, der von dieser Neuigkeit überrascht wurde und zunächst eine Sperre der Kreditkarte veranlassen wollte. Schallenberg versicherte dem WebStandard in einem späteren Telefonat allerdings, dass die von Anonymous Austria veröffentlichten Daten Spindeleggers nicht stimmen. Die Echtheit der Daten konnte er nicht bestätigen.
Verteidigungsminister Darabos dementierte die Echtheit der Kreditkartendaten ebenfalls und erklärt, dass er gar keine dienstliche Kreditkarte habe.
Weitere Regierungsmitglieder
Anonymous Austria behauptet, auch über die Kreditkartendaten weiterer Regierungsmitglieder zu verfügen. Als Beweis stellte das Kollektiv dem WebStandard weitere Datensätze zur Verfügung.
derStandard.at konnte die Echtheit der Daten noch nicht überprüfen, sie lassen jedoch darauf schließen, dass es sich nicht um Datensätze von Regierungsbehörden handelt, sondern dass sie aus einer anderen Quelle stammen, bei der die Daten zum Einsatz kamen. (iw, derStandard.at, 13.1.2013)