Wien - Das österreichische Außenamt will der Afrikanischen Union (AU) erneut ein Büro in Wien anbieten. Staatssekretär Reinhold Lopatka sagte dem Standard, einen entsprechenden Vorschlag werde er bei einem Treffen mit 20 afrikanischen Botschaftern unterbreiten, das heute, Montag, in Wien stattfindet. Die diesjährige Initiative begründete der Staats sekretär auch mit der Tatsache, dass die AU-Vorgängerorganisation, die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU), im Mai vor 50 Jahren gegründet wurde.

Vor den Botschaftern will Lopatka neue Möglichkeiten in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Subsahara-Staaten betonen - vor allem mit Blick auf sogenannte "soft loans", also günstige Kredite für österreichische Unternehmen, die in den Ländern aktiv werden möchten. Soft-loan-Programme für China und Westbalkanstaaten laufen aus. Lopatka: "Da hat man sich dazu entschlossen, Richtung Subsahara zu gehen." Zusätzliches Geld werde nicht benötigt. Auch die Wirtschaftspartnerschaften im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit sollen ausgeweitet werden.

Plus: "Neben New York und Genf wäre Wien als UN-Standort außerhalb des afrikanischen Kontinents der nächste logische Schritt." Einen Vorstoß für ein AU-Büro in Österreich hatte es bereits 2008 und 2009 gegeben. Wie damals will Wien der Organisation anbieten, für die Mietkosten und die Erstausstattung des Büros aufzukommen. Betriebs- und Personalkosten soll die AU tragen. Dem Vernehmen nach war aus dem früheren Angebot an die AU auch aus finanziellen Gründen nichts geworden. (raa, DER STANDARD, 14.1.2013)