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Auf Wolfgang Greisenegger (re.) folgte als Rektor Georg Winckler.

Foto: APA/Techt

Wien - Der Theaterwissenschafter, ehemalige Rektor der Universität Wien und langjährige Präsident des österreichischen PEN-Clubs, Wolfgang Greisenegger, feiert am Dienstag, 15. Jänner seinen 75. Geburtstag. Greisenegger hat sich als Autor, Regisseur und Kritiker in der Welt des Theaters einen Namen gemacht. In seine Amtszeit als Rektor der Uni Wien in den Jahren 1998/1999 fiel die Implementierung des Universitätsorganisationsgesetzes 1993 und die Umwandlung des Alten AKH in den heutigen Universitätscampus. Von 2001 bis 2011 war Greisenegger Präsident des österreichischen PEN-Clubs, der infolge des PEN-Weltkongresses 2009 in Linz in die Insolvenz schlitterte.

Greisenegger wurde am 15. Jänner 1938 in Wien geboren und studierte an der Universität Wien Theaterwissenschaft, Geschichte, Deutsche Philologie sowie Kunstgeschichte. Nach der Promotion 1964 begann er seine Tätigkeit als Assistent am Institut für Theaterwissenschaft. 1977 habilitierte er sich für das Fach Theaterwissenschaft, von 1986 bis zu seiner Emeritierung 2006 war er Universitätsprofessor an der Uni Wien.

Institutsvorstand für Theaterwissenschaft

Der Experte in den Bereichen Theatergeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Ausstattungswesen und Bühnenbau zählt die österreichische Theatergeschichte sowie die Sozialgeschichte des Theaters zu seinen Forschungsschwerpunkten. Von 1982 bis 1989 war Greisenegger Vorstand des Instituts für Theaterwissenschaft, ab 1989 leitete er als Dekan die Grund- und Integrativwissenschaftliche Fakultät. Nach dem Rücktritt von Rektor Alfred Ebenbauer 1998 wurde Greisenegger für die Jahre 1998/1999 Chef der größten Uni des Landes. Noch im Jahr seines Amtsantritts unterlag er bei der Rektorswahl für den neuen Uni-Chef nach dem damals neuen Universitätsorganisationsgesetz 1993 in einer Stichwahl Georg Winckler, der Greisenegger mit Anfang des Jahres 2000 nachfolgte.

Greisenegger erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Zudem war er von 1984 bis 1988 Präsident der Weltvereinigung der Theaterwissenschafter, im Jahr 2001 wurde er zum Präsidenten des österreichischen PEN-Clubs gewählt. 2011 musste die Schriftstellervereinigung Insolvenz anmelden, weshalb sich die ehemalige Leitung im Vorjahr in einem Strafprozess wegen Förderungsmissbrauch verantworten musste. Die Strafsache wurde mit einer Diversion erledigt, Greisenegger musste eine Geldbuße entrichten und offene Fördergelder zurückzahlen. (APA, 14.1.2013)