Berlin - In Deutschland sind immer mehr Frauen berufstätig. Im Jahr 2011 waren es genau 71,8 Prozent. Das geht aus Berechnungen des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die die "Bild"-Zeitung in der Montagausgabe berichtete. Somit waren fast drei von vier Frauen zwischen 15 und 64 Jahren in Beschäftigung. Europaweit liegt der Durchschnittswert der Frauenerwerbsquote dagegen dem Bericht zufolge bei 64,9 Prozent.

Insgesamt stieg damit die Erwerbstätigenquote der Frauen in den vergangenen Jahren in Deutschland deutlich schneller als in den Nachbarländern: Im Jahr 2000 waren laut IW erst 63 Prozent der Frauen in Deutschland erwerbstätig, im EU-Durchschnitt 60,1 Prozent.

Teilzeit-Jobs als Grund für hohe Quote

Die WissenschaftlerInnen erklären, warum Frauen nach wie vor seltener in Führungspositionen vorzufinden sind als Männer. Deutlich mehr Frauen arbeiten in Teilzeit-Jobs. Dies erklärt auch den Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit insgesamt. Die ForscherInnen schreiben, dass die Beschäftigungsform der Teilzeit "sich mit Führungsverantwortung schwer vereinbaren lässt". Familienbedingte Erwerbspausen - ebenso überwiegend von Frauen in Kauf genommen - würden eine Karriere ebenso bremsen. Die IW-ForscherInnen appellieren an die PolitikerInnen, den Frauen eine bessere Kinderbetreuungsinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. (APA, red, dieStandard.at, 14.1.2013)