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Alte Energiesparlampen dürfen nicht im Restmüll entsorgt werden.

Foto: APA/dpa/Jan Woitas

Wien - Alte Energiesparlampen dürfen nicht im Restmüll entsorgt werden, da sie das giftige Schwermetall Quecksilber enthalten - doch das wissen viele Wiener noch nicht. Aus diesem Grund hat die Stadt Wien gemeinsam mit einer Supermarktkette am Montag eine Aktion gestartet, um auf die richtige Beseitigung des Problemstoffes hinzuweisen. In 35 "Merkur"-Filialen in der Bundeshauptstadt wurden orange Sammelboxen aufgestellt, wo die Birnen abgegeben werden können.

Die Aktion läuft vorerst einmal ein Jahr: "In erster Linie geht es darum, Bewusstsein zu schaffen, dass Energiesparlampen Sondermüll sind", erklärte Umweltstadträtin Ulli Sima (S) bei der Präsentation der Boxen. Die Behälter befinden sich im Kassenbereich bei den Packtischen. Bei der Abgabe der Leuchtkörper gibt es eines zu beachten: Sie müssen vorsichtig abgelegt werden, damit sie nicht zerbrechen und das Quecksilber austritt.

Abgabe nicht mit Kauf von neuer Lampen verbunden

An der Aktion sind 35 der 37 Wiener "Merkur"-Standorte beteiligt, ausgenommen sind der "Minimarkt" am Westbahnhof und die Filiale am Hohen Markt. Die Behälter werden regelmäßig von der MA 48 entleert.

Die Abgabe der Lampen ist nicht mit dem Kauf neuer verbunden, betonte "Merkur"-Vorstand Manfred Denner. Gesetzlichen Regelungen zufolge müssen Supermärkte und Elektrohändler normalerweise eine alte Birne nur beim Kauf einer neuen zurücknehmen. Verloschene Leuchtkörper können außerdem bei den städtischen Problemstoffsammelstellen abgegeben werden.

Die Strom sparenden Lampen enthalten neben Wertstoffen wie Kupfer, Aluminium und Zinn zwischen zwei und fünf Milligramm Quecksilber. Sie gehören zu den sogenannten Gasentladungslampen. Das sind Problemstoffe, die eigentlich fachgerecht entsorgt gehören, aber: "Im Moment landen 90 Prozent der Gasentladungslampen im Restmüll", veranschaulichte der grüne Umweltsprecher Rüdiger Maresch die Situation.

Erster Schritt

Eigentlich wäre es Sache von Umweltminister Niki Berlakovich, eine Entsorgungsschiene aufzubauen, was aber nicht geschehen sei. Nun hat Wien mit der Sammelbox-Aktion selbst einen ersten Schritt gesetzt. Endziel müsste laut Maresch ein Pfandsystem für Energiesparlampen sein, was aber nur auf Bundesebene eingeführt werden könne.

Durch die schrittweise Abschaffung herkömmlicher Glühbirnen habe sich die Zahl der in der Bundeshauptstadt zurückgegebenen Energiesparlampen in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Wurden 2005 noch 11.500 Stück oder 2,3 Tonnen bei den Sammelstellen der MA 48 deponiert, waren es im Vorjahr bereits 40.000 Stück oder acht Tonnen. Dabei sind die im Supermarkt oder beim Elektrohändler retournierten Leuchtkörper noch gar nicht mitgezählt. (APA, 14.1.2013)