Brüssel - Der Vorschlag der EU-Kommission für eine europaweite Frauenquote in den Aufsichtsräten von Unternehmen ist von den nationalen Parlamenten der EU-Staaten nicht gekippt worden. Eine Sprecherin von EU-Justizkommissarin Viviane Reding sagte am Mittwoch, das dafür benötigte Quorum von Stimmen sei nicht erreicht worden.

Sechs Mitgliedsländer beklagen Verletzung des Subsidiaritätsprinzips

Nach Angaben der Sprecherin machten Parlamente aus sechs Ländern, darunter Tschechien, Polen, Schweden und Großbritannien Einwände aufgrund des Subsidiaritätsprinzips geltend. Die Parlamente von 21 Staaten hätten aber keine Einwände, sondern zum Teil Unterstützung für den Vorschlag geäußert. Um den Vorschlag abzulehnen, hätte es Subsidiaritäts-Klagen von Parlamenten aus einem Drittel der 27 EU-Staaten bedurft.

Die EU-Kommission fordert die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote von 40 Prozent in Aufsichtsräten bei börsenotierten Unternehmen bis 2020. Österreich unterstützt den Vorschlag. (APA, 16.1.2013)