Die Nutzung des Findbuchs ist kostenlos. Lediglich eine Registrierung ist nötig.

Foto: Nationalfonds der Republik Österreich

Nationalratspräsidentin Barbara Prammer bei der Präsentation des Online-Findbuches.

Foto: Parlamentsdirektion/Bildagentur Zolles KG/Leo Hagen

"Niemals vergessen" - diesem Vorsatz Rechnung zu tragen hilft ein neues Online-Archiv des österreichischen Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus. Das diese Woche präsentierte Findbuch ermöglicht es Nachfahren, Forschenden und interessierten Laien, online nach Personen und Unternehmen zu suchen, die von Verfolgung und Vermögensentziehungen durch die Nationalsozialisten betroffen waren.

Archivbestände zusammengeführt

Das Findbuch führt erstmals sämtliche österreichische Archivbestände zu NS-Vermögensentziehungen und Restitutions- bzw. Entschädigungsmaßnahmen auf einer Webseite zusammen. Neben der systematischen Personen- und Firmensuche kann man dort in digitalisierten historischen Adressbüchern und Amtskalendern suchen. Bis jetzt war es nicht möglich, zentral auf einer Webseite nach Einzelpersonen, Unternehmen oder Adressen zu suchen. 

Entdeckte Familiengeschichte

Die Online-Plattform will die familiengeschichtliche, wissenschaftliche, bildungspolitische und zivilgesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Nachwirkungen in Österreich fördern, so der Nationalfonds. Zahlreiche Briefe, Telefonate und persönliche Kontakte mit in aller Welt verstreut lebenden NS-Opfern und deren Nachfahren würden beweisen, dass das Interesse der Menschen am Schicksal von Familienangehörigen und Bekannten bis heute ungebrochen ist.

Laufende Erweiterung geplant

Derzeit bietet das Findbuch 129.017 Datensätze. Es soll laufend erweitert werden. Die Betreiber sprechen von einer der umfangreichsten Sammlungen von Informationen über den Vermögensentzug während der NS-Zeit in Österreich. 

Das Findbuch wird von mehreren österreichischen Archiven, Bibliotheken und Verlagen unterstützt. (lima, derStandard.at, 17.1.2013)