Schwechat - Am Flughafen Wien-Schwechat hat sich nach den Ausfällen vieler Flüge aufgrund des extremen Schneefalles der Flugbetrieb am Samstag normalisiert. "Die Flüge gehen weitgehend nach Plan. Einzelne Verzögerungen sind noch möglich, zu Ausfällen aufgrund des Wetters in Wien sollte es aus derzeitiger Sicht aber nicht mehr kommen", so Sprecher Peter Kleemann.

Die Wettersituation auf anderen Airports, wie etwa in London-Heathrow, könne allerdings vereinzelt Auswirkungen auf Verbindungen nach Wien haben. "Wir empfehlen daher den Passagieren weiterhin, sich bei den Fluglinien oder auf der Flughafen-Wien-Homepage über den Status ihres Fluges zu informieren", empfahl Kleemann.

Flugausfälle am Freitag

Wegen der anhaltenden Schneefälle war es auch am Freitag am Flughafen Wien zu Verzögerungen und Ausfällen gekommen. Bis 16.00 Uhr waren gut zehn Prozent der geplanten Flüge - 39 von 379 - ausgefallen, sagte Flughafen-Sprecher Peter Kleemann. Die meisten Annullierungen seien "Nachwirkungen" von Donnerstag gewesen.

Bereits am Donnerstag war es aufgrund der starken Schneefälle zu massiven Beeinträchtigungen gekommen, rund zwei Drittel der Flüge hatten nicht durchgeführt werden können. "Die Situation verbessert sich", sagte Kleemann. Bis zum reibungslosen Betrieb gemäß Flugplan würde es allerdings noch dauern. Trotz des erneuten Schneefalls sei der Flughafen "in Vollbetrieb".

Entrüstete Passagiere

Am Donnerstag war von 11.00 bis 20.00 Uhr ein Landeverbot verhängt worden. "Wir waren und sind gut vorbereitet, aber ab einem gewissen Punkt waren die Schneemassen zu beträchtlich", sagte Kleemann. Zahlreiche Passagiere am Flughafen waren verärgert, verloren zusehends die Geduld und entrüsteten sich über mangelnde Informationen.

"Wir bedauern, wenn sich Passagiere schlecht informiert gefühlt haben", sagte Kleemann am Freitag. "Wir werden natürlich auch unsere Erfahrungen aus dem gestrigen Tag ziehen - und werden dort wo Verbesserungen nötig sind diese auch umsetzen."

AUA in der Selbstkritik

Selbstkritik in punkto Kommunikation übte am Freitag auch AUA-Sprecher Peter Thier: "Die muss und wird sich auch verbessern." Die Verständigung der Passagiere im Voraus sei eindeutig verbesserungswürdig. Die AUA informiere zwar schon vorab via Facebook, Twitter und die eigene Website über drohende Wetterkapriolen und damit verbundene Ausfälle oder Verspätungen, doch: "Das ist nicht genug", so Thier.

Die ideale Form wäre möglichst breite Streuung der Information - und das ginge wohl mittels Benachrichtigung per E-Mail am besten. Doch weil das Sammeln von E-Mails lange Zeit für Airports und Airlines kein Thema gewesen sei, habe man diesbezüglich noch Nachholbedarf.

"Hohere Gewalt"

Verschneite Flughäfen und damit zusammenhängende Ausfälle sind für Airlines übrigens kein Grund für Klagen oder Schadenersatzforderungen, sondern schlicht "höhere Gewalt". "In einer Extremsituation wie gestern versucht man gut zusammenzuarbeiten und nicht zu streiten", betonte AUA-Sprecher Thier.

Zur Situation am Donnerstag meinte Thier: "Der Flughafen hat gute Arbeit geleistet. Außerdem werden wir niemals mit Sicherheit wissen, ob es geht oder nicht geht. Unser Ansatz ist: Wir probieren es einmal." Für die Fluglinien bedeuten Ausfälle wegen "höherer Gewalt" meist entgangenen Ertrag, weil die "gestrandeten" Passagiere ihr Geld zurückbekämen. (APA, 18.1.2013)