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Berlin wird wegen seiner mittlerweile 15.000 Firmen im Technologiebereich schon "Silicon Allee" genannt.

Foto: Reuters/Schwarz

"Nach Deutschland drängt, an Deutschland hängt doch alles": Was den europäischen Gewerbeimmobilienmarkt betrifft, ist diese leichte Abwandlung des berühmten Zitats aus Goethes "Faust" wohl allemal gerechtfertigt. Nicht weniger als drei deutsche Großstädte befinden sich nämlich in der aktuellen Studie "Emerging Trends in Real Estate Europe 2013", durchgeführt von Urban Land Institute (ULI) und PricewaterhouseCoopers (PwC), in den Top Five. Der vielzitierte "sichere Hafen" ist für die meisten der 500 für die Studie befragten europäischen Immobilien-Profis nach wie vor das Maß aller Dinge.

München vor Berlin

München führt das Ranking von 27 europäischen Städten an, dicht gefolgt von Berlin und London. Istanbul, im Vorjahr noch auf Platz 1, schaffte diesmal nur noch den 4. Rang, knapp vor Hamburg.

Jede dieser drei deutschen Städte, die sich alle heuer besser positionieren konnten als im Vorjahr, weise einen ausgesprochen starken und stabilen lokalen Markt auf, heißt es in der Begründung. München punkte mit einem Mix aus global agierenden Unternehmen und Mittelständlern, sowie mit den wachsenden Segmenten Biotechnologie, Umwelttechnologie und Medien. Berlin werde durch seine mittlerweile 15.000 Firmen im Technologiebereich schon "Silicon Allee" genannt, und in Hamburg sei der sprichwörtliche "sichere Hafen" mitunter auch ganz buchstäblich gemeint: Der wichtige Umschlagplatz für Waren aus Fernost sei ein massives Asset der Hansestadt; Investoren sind hier vor allem an Büros interessiert, hier sind die Renditen mittlerweile so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr.

London steht für sich

Den größten Sprung nach vorne hat allerdings London gemacht. Die britische Metropole wird von vielen Befragten als der ultimative "sichere Hafen" betrachtet. Investoren werden weiterhin von der Größe und Liquidität des Londoner Immobilienmarkts angezogen, und dieser Markt sei außerdem - auch wegen des stabilen Britischen Pfunds - vom wirtschaftlichen Umfeld im restlichen Europa gut abgeschottet.

Die Top 10 des Rankings werden von Paris, Zürich, Stockholm, Moskau und Warschau vervollständigt. Den "tiefsten" Fall unternahm dabei die polnische Hauptstadt, sie lag im Vorjahr noch auf Platz drei.

Wien auf Rang 13

Die hohe Kaufkraft, die vergleichsweise niedrige Arbeitslosigkeit und der verlässlich starke Tourismus seien jene Faktoren, die für Wien als Investment-Destination sprächen, heißt es in der Studie. Die österreichische Hauptstadt liegt damit auf Rang 13 (Vorjahr: 11), hinter Frankfurt (11) und Kopenhagen (12). Insbesondere das riesige Einzugsgebiet und die hohen Geschäftsraummieten in der City würden für ein Engagement im Einzelhandels-Segment sprechen, heißt es.

Die am wenigsten attraktiven Städte (unter den 27 abgefragten) liegen in Ländern, die schwer mit der Krise zu kämpfen haben: Barcelona (23), Madrid (24), Budapest (25), Lissabon (26) und Athen (27).  (map, derStandard.at, 18.1.2013)