
STANDARD-Auswertung: Das Image der Banken war 2012 noch schlechter als das der Atomwirtschaft, das Bild der österreichischen Institute unterscheidet sich kaum von dem in anderen Ländern.
Optimismus soll vom Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos ausgehen. Das wünscht sich Gründer Klaus Schwab vom 43. Treffen der Politik- und Wirtschaftselite, das am Mittwoch unter dem Motto "Widerstandsfähige Dynamik" startet. Die Eurokrise soll nicht mehr im Mittelpunkt stehen, aber der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, und die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, werden nicht um das Thema herumkommen.
Fast 50 Staats- und Regierungschefs haben sich angesagt. Unter den Hauptrednern stark vertreten sind die Europäer mit Italiens Premierminister Mario Monti, dem Briten David Cameron und der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Dass unter den rund 2500 Teilnehmern wieder kein österreichischer Spitzenpolitiker zu finden ist, fällt nicht auf; wohl aber, dass die politische Führung aus den USA und China fehlt.
Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich bezeichnet der alljährlich zum Auftakt veröffentlichte WEF-Risikobericht als große Gefahr für Volkswirtschaften und Gesellschaften. Die diesjährige Edelman-Studie in 26 Staaten zeigt, dass nur 15 Prozent Politikern und 26 Prozent Führungskräften in der Wirtschaft zutrauen, Sozialprobleme zu lösen.
Bankenimage am Tiefpunkt
Wie es um das Image der Banken bestellt ist, untersuchte zum vierten Mal das Institut Mediatenor. Das Fazit von Institutsleiter Roland Schatz: Das Image der Banken war 2012 noch schlechter als das der Atomwirtschaft.
Eine für den STANDARD vorgenommene Auswertung zeigt: Das Bild der österreichischen Institute unterscheidet sich kaum von dem in anderen Ländern. Die Korruptionsfälle haben Spuren hinterlassen. Mehrheitlich positiv war der Tenor in den untersuchten 42.776 Berichten in 33 internationalen Medien lediglich über Raiffeisen. (Alexandra Föderl-Schmid, DER STANDARD, 23.1.2013)