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Aksel Lund Svindal hatte die Streif bei Prachtwetter im Griff.

Foto: AP/ Shinichiro Tanaka

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Am schnellsten Weg nach Kitzbühel.

Foto: Reuters/Ebenbichler

Kitzbühel - Eine Gams aus Zirbenholz und 3000 Euro Preisgeld gab's für die Schweizer, welche bei Traumwetter das insgesamt neunte Junior Race auf dem Ganslern vor Team Tirol und Team Österreich II gewannen. Weiters sportelten Österreich I, Slowenien, Deutschland, Italien und Liechtenstein. Der Bewerb besteht aus Riesenslalom und Slalom für beide Geschlechter. 2012 hatten die Slowenen gewonnen.

Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird von den 32 Mädchen und 32 Buben, zwischen 14 und 15 Jahre alt, die sich für das Junior Race qualifiziert hatten, die eine oder der andere in einigen Jahren im Weltcup auftauchen. So wie es beispielsweise Anna Fenninger, Kathrin Zettel, Marcel Hirscher oder der gegenwärtig verletzte Schweizer Beat Feuz, einst Hahnenkamm Junior, geschafft haben. "Die Kinder", erzählt Sepp Eberl, Sportwart des Kitzbüheler Skiclubs, der gemeinsam mit Barbara Thaler, der Chefin des Medienbüros der Hahnenkammrennen, das Junior Race organisiert, "wohnen bei uns in den besten Häusern."

Das rührt daher, dass die Großsponsoren für ihre Gäste die Quartiere von Montag bis Sonntag zu buchen haben, und die wenigsten Gäste in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch bereits hier sind. Also werden die Quartiere den Hoffnungsvollen zur Verfügung gestellt, die am Dienstag zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen worden sind, bei dem jede und jeder eine kleine silberne Gams zum Andenken erhielt.

Eine Kitzbühelerin hat sich auch qualifiziert. Der KSC brachte in den vergangenen Jahrzehnten zwar einige erfolgreiche nordische Skisportler hervor wie Langläufer Markus Gandler, die Kombinierer Klaus Sulzenbacher und David Kreiner. Doch der bisher letzte alpine Kitzbüheler, der es zu einer WM-Medaille brachte, war Hansi Hinterseer (1974, Riesenslalom-Silber), der auch heuer das Junior Race mit seiner Anwesenheit schmückte und bei der Preisverteilung half.

Jene, aus denen schon was geworden ist, absolvierten gestern das zweite Abfahrtstraining auf der Streif. Und wie schon am Dienstag fuhr der Norweger Aksel Lund Svindal Bestzeit vor dem Salzburger Hannes Reichelt. Tags zuvor hatten die Eliteläufer vergeblich versucht, die Jury zwecks Schonung der durch Neuschnee weichen Piste zur Absage des Trainings zu überreden. Doch ihre Befürchtungen bewahrheiteten sich nicht. Und also gab es auch keine Beschwerden über die Piste, auch wenn die, wie üblich, hart und rumpelig ist.

"Sie haben gute Arbeit geleistet. Es ist gar nicht so schlimm wie befürchtet. Die meisten Löcher sind ausgebessert worden", sagte Reichelt, "aber es war viel Arbeit. Und die wollten wir ihnen ersparen." Klaus Kröll, Fünfter im Training, der am Dienstag auch sauer war, weil er vor der dichten Nebelbank am Hausberg nicht abgewinkt worden war: " Sie haben wirklich gut gearbeitet, das muss man sagen." Am Donnerstag findet das Abschlusstraining statt, am Freitag der Super-G.

Gruggers Rückkehr

Hans Grugger fuhr erstmals seit seinem schweren Unfall auf der Streif. Im Besichtigungsmodus. Vor zwei Jahren hatte der Salzburger bei einem Trainingssturz in der Mausefalle schwere Schädel- und Lungenverletzungen erlitten, von denen er zwar genas, die ihm aber die Rückkehr in den Rennsport verwehrten. Eine Art Versöhnung? "Nein gar nicht, ich hab ja keinen Hass auf den Berg. Ich bin dankbar, dass es auf der Streif passiert ist, weil ich hier die gute Versorgung gehabt habe, weil mich die Flugretter nach Innsbruck geflogen haben, wo die Ärzte alles perfekt gemacht haben." Das Gefühl in der Mausefalle? "Emotionslos. Mir fehlt ja der Bezug. Ich weiß von dem Monat davor und dem Monat danach nichts. Ich bin nicht sauer auf den Berg. Ich bin froh, dass mich der Berg leben hat lassen." (Benno Zelsacher , DER STANDARD 24.01.2012)