Neuer ADA-Chef Martin Ledolter.

Foto: FH Krems

Wien - Heftige Kritik üben die Grünen an der Auswahl des neuen Geschäftsführers der Austrian Development Agency. Martin Ledolter, bisher Mitarbeiter im Kabinett von Außenminister Michael Spindelegger, war am Montag für den Posten bestellt worden.

Der neue Ada-Chef habe zwar lange in Spindeleggers Kabinett gedient, verfüge aber nicht über die in der Ausschreibung verlangte Qualifikationen, etwa "Berufserfahrung in einem Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungsarbeit", sagte die grüne Entwicklungssprecherin Judith Schwentner am Mittwoch zum STANDARD. Sie ortet daher "Postenschacher auf höchstem Niveau".

Auch die SPÖ-Sprecherin für Entwicklung, Petra Bayr, kennt Ledolter "aus keinem entwicklungspolitischen Zusammenhang". Ihr Gegenüber von der ÖVP, Franz Glaser, sagt dagegen, Ledolter habe ihn schon oft "auf interessante Entwicklungen hingewiesen".

Im Außenministerium verweist man darauf, dass der neue Ada-Chef "jahrelang" im parlamentarischen Ausschuss für Entwicklungszusammenarbeit mitgearbeitet habe und Gründungsmitglied des Instituts für Umwelt, Friede und Entwicklung sei. Die Arbeit im Kabinett sei "kein Ausscheidungsgrund". Ledolter habe sich in einer "ganz normalen Ausschreibung" gegen mehrere Bewerber durchgesetzt. (Manuel Escher, DER STANDARD, 24.1.2013)