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Wie misst man Wohlstand genau - darüber wurde und wird viel geforscht und ebenso viel gestritten.
Berlin - Der Wohlstand in Deutschland soll künftig nicht mehr nur am Wirtschaftswachstum gemessen werden. Zehn Messwerte sollen anzeigen, wie gut oder schlecht es den Bürgern geht. Diese Empfehlung beschloss am Montag die Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" des Bundestages in Berlin mit der Mehrheit von Union, FDP und SPD. Grüne und Linkspartei stimmten mit Nein und forderten Nachbesserungen.
Politiker und Experten schlagen vor, neben dem gängigen Bruttoinlandsprodukt (BIP) auch Faktoren zu untersuchen wie Einkommensverteilung, Staatsschulden, Bildungsabschlüsse, Gesundheit, Freiheit, Treibhausgase und die Artenvielfalt in Deutschland. Dazu kommen Warnlampen über beachtenswerte Entwicklungen in Teilbereichen. Ein erster Jahreswohlstandsbericht könnte 2014 erscheinen.
Kritik kam von Linkspartei und Grünen, die sich der Mehrheitsentscheidung in der Kommission widersetzten. Ein Tableau aus 20 Indikatoren und Warnlampen sei einer breiten Öffentlichkeit nicht zu vermitteln, sagte Matthias Birkwald, für die Linke in der Kommission. Union, FDP und SPD hätten verhindert, die Wohlstandsmessung vor allem stärker sozial und ökologisch auszurichten. Auch aus Sicht des Obmanns der grünen Fraktion, Hermann Ott, blickt durch das "Indikatoren-Wirrwarr" niemand durch. (APA, 28.1.2013)