Frankfurt am Main - Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag uneinheitlich und wenig verändert aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 legte leicht um 4,77 Einheiten oder 0,17 Prozent auf 2.749,27 Zähler zu.

Konjunkturseitig stand im europäischen Raum das Verbrauchervertrauen im Mittelpunkt. Deutsche Verbraucher sind mit neuem Optimismus in das Jahr 2013 gestartet sind. Das GfK-Konsumklima sei von revidiert 5,7 Punkten (zuvor 5,6 Punkte) auf 5,8 Zähler gestiegen, teilten die Marktforscher von GfK in Nürnberg mit. Auch das Verbrauchervertrauen in Frankreich hat sich im Jänner stabilisiert - allerdings auf niedrigem Niveau.

In den USA bestimmten die Hauspreise und das Verbrauchervertrauen die Konjunkturnachrichten. Die Hauspreise in den USA sind im Jahresvergleich so stark wie seit über sechs Jahren nicht mehr gestiegen. In den USA hat sich die Stimmung der Konsumenten zu Jahresbeginn hingegen stark eingetrübt. Das Verbrauchervertrauen fiel um 8,1 Punkte auf 58,6 Zähler.

Der durch die Atomwende unter Druck geratene Energiekonzern E.ON veröffentlicht früher als erwartet eine erste Bilanz für 2012. Der Versorger werde am Mittwochmittag vorläufige Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vorlegen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Commerzbank hat die Einstufung für E.ON vor einer Investorenveranstaltung auf "Reduce" mit einem Kursziel von 14,00 Euro belassen. Der Energiekonzern dürfte die trüben Aussichten bestätigen, schrieb Analystin Tanja Markloff in einer Studie. E.ON-Papiere waren in der Kursliste unter den Gewinnern an zweiter Stelle zu finden. Mit einem Plus von 1,99 Prozent schlossen sie auf 13,325 Euro.

Das Analysehaus S&P Equity hat die Einstufung für RWE auf "Hold" mit einem Kursziel von 34,00 Euro belassen. Die Profitabilität europäischer Energiekonzerne dürfte weiter durch staatliche Sparmaßnahmen gefährdet werden, schrieb Analyst Clive Roberts in einer Branchenstudie. RWE-Aktien konnten sich mit einem Plus von 1,89 Prozent an dritter Stelle bei den Kursgewinnern einreihen.

Übertroffen wurden die beiden Versorgungsunternehmen nur noch von dem Elektronikkonzern Philips Electronics. Philips muss für Absprachen im Fernsehgeschäft eine hohe Kartellstrafe zahlen. Diese und weitere Kosten für den Umbau des Konzerns hatten den Elektronikkonzern im Schlussquartal trotz gestiegener Umsätze tief in die Verlustzone gedrückt. Jetzt wollen die Niederländer ihr schwächelndes Geschäft mit der Unterhaltungselektronik an den japanischen Partner Funai abgeben. Der Philips-Chef hat jedoch Hoffnungen auf ein stärkeres Wachstum im zweiten Halbjahr. Philips legten um 2,26 Prozent zu und schlossen auf 22,43 Euro.

Die britische Investmentbank Barclays hat Bayer von "Equal Weight" auf "Underweight" abgestuft, das Kursziel aber von 57,00 auf 66,00 (Kurs: 74,16) Euro angehoben. Die Aktie büßte am heutigen Handelstag 2,79 Prozent ein und war damit der deutlichste Kursverlierer im Euro-Stoxx-50.

Als Kursverlierer folgten Inditex mit einem Minus von 1,86 Prozent und Societe Generale mit minus 1,39 Prozent auf den Plätzen zwei und drei.

Im Branchenvergleich konnten sich die Versorger an die erste Stelle setzen. Sie konnten am heutigen Handelstag einen Zuwachs von 0,98 Prozent verzeichnen. Am anderen Ende notierten Chemieunternehmen, die den größten Verlust mit 0,53 Prozent hinnehmen mussten. (APA, 29.1.2013)