US-Senator Lamar Alexander würde gerne Videospielen die Schuld für Gewalttaten zuschieben.

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Geht es nach dem republikanischen Senator Lamar Alexander, stellen Angesichts steigender Verbrechensraten nicht leicht zugängliche Waffen, sondern Videospiele das größte Problem dar. In einem MSNBC-Interview angesprochen auf die Forderungen nach genaueren Personenüberprüfungen für Waffenkäufer, wechselte Alexander abrupt das Thema. "Ich denke, Videospiele sind ein größeres Problem als Waffen, denn Spiele beeinflussen Menschen."

Stimmungsmache anstelle von Beweisführung

Dass der Senator von Tennessee mit dieser Behauptung vor allem von der US-Waffengesetzdebatte ablenken möchte liegt auf der Hand. Laut John Riccitiello, Chef des Spielherstellers Electronic Arts, würden derartige Anschuldigungen dem Image von Videospielen dennoch schaden, auch wenn diese Behauptungen jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehren. "Wir wissen, dass es kein tatsächliches Problem (mit Spielen) gibt, doch in Anbetracht der zahlreichen Anschuldigungen in den Medien, scheint es ein Problem mit der Wahrnehmung (von Spielen) zu geben, das wir lösen müssen.", so Riccitiello im Rahmen einer Telefonkonferenz zum vergangenen Geschäftsquartal. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass wir entsetzt von den Gewalttaten in Connecticut, Colorado und vielen anderen Orten über die Jahre sind. Aber es wurde enorme Anstrengungen in der Forschung unternommen, um einen Zusammenhang zwischen Unterhaltungsinhalten und tatsächlicher Gewalt zu finden und bis heute wurde keinen einzigen Zusammenhang gefunden." (zw, derStandard.at, 31.1.2013)