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Foto: dapd/Ronald Zak

Die Flüchtlinge in der Wiener Votivkirche sind mehrfach betreut. Einerseits von kirchlichen Institutionen (Caritas, Diakonie). Die sorgen für Essen, warme Kleidung, medizinische Versorgung, Kontakte zu den Behörden. Andererseits gibt es da das Refugee Camp Vienna, Teil einer Bewegung, die auch außerhalb Österreichs Proteste von Flüchtlingen gegen die europäische Asylpolitik unterstützt und wohl auch initiiert.

Dem haben sich hierzulande etliche gesellschaftskritische Gruppen und Kleingruppen (kurz: "Aktivisten") angeschlossen. Die Caritas will die Flüchtlinge zum Übersiedeln in besser geeignete Quartiere bewegen und stellt solche auch bereit. Die Aktivisten wollen das offenbar verhindern und stellen die Motive der kirchlichen Gruppen infrage. Zuletzt platzte Kardinal Schönborn der Kragen, denn eine Lösung sei durch den Einfluss der Aktivisten auf die Kirchenbesetzer verhindert worden.

Refugee Camp Vienna sendet aus, die angebotenen Quartiere in einem Kloster wären "menschenunwürdig": Keller ohne Fenster mit einer Dusche und zwei Toiletten. Caritas-Wien-Sprecher Klaus Schwertner dagegen: Es seien Zwei- bis Vier-Bett-Zimmer und Sanitärräumlichkeiten. Einige Asylwerber hätten aber nach der Möglichkeit eines Gemeinschaftsraumes gefragt, woraufhin man diesen das ehemalige Kellertheater angeboten habe. Helfen kann anscheinend manchmal recht schwierig sein. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 1.2.2013)