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Auf verlorenem Posten: Andreas Haider-Maurer.

Foto: APA/EPA/KOVALENKO

Astana - "Wir haben eine gute Chance, am ersten Tag 2:0 zu führen", sagte Österreichs Nummer 1 Jürgen Melzer vor dem Davis-Cup-Länderkampf in Kasachstan. Es kam anders. Nach dem ersten Tag steht es 0:2.

Zunächst verlor Andreas Haider-Maurer gegen Andrej Golubjew (ATP-Nr. 187) nach 2:50 Stunden mit 6:7(2), 3:6 und 6:7(5). Anschließend ging Jürgen Melzer sang- und klanglos in drei Sätzen gegen Jewgenij Korolew (ATP-Nr. 211) unter. Endstand: 6:7 (4/7), 3:6 und 2:6.

Hoffen auf Peya und Knowle

Damit müssen Alexander Peya und Julian Knowle am Samstag (9:00 Uhr MEZ) das Doppel unbedingt gewinnen, um die Chancen auf das Viertelfinale aufrechtzuerhalten. Peya/Knowle spielen gegen Golubjew und Juri Schukin.

"Ich konnte meine Chancen leider nicht nutzen, er hat seinen ersten Breakball genutzt und war auf einmal wieder im Satz drinnen", resümierte Melzer den Verlauf seiner Partie, in der er im ersten Satz eine 5:2-Führung verspielt hatte. Das Tiebreak sei unglücklich verlaufen, es war das dritte an diesem Tag und das dritte zugunsten der Kasachen. 

Melzer und der Wunderglaube

Wie es weitergeht? "Wir müssen das Doppel gewinnen und dann schauen wir, ob die am Sonntag noch genauso spielen." Melzer: "So lange man dieses Wunder noch schaffen kann, muss man dran glauben."

Kapitän Clemens Trimmel ist es nun sicher nicht die leichteste Aufgabe, sein Team aufzurichten. "Ich habe immer davor gewarnt, dass die Kasachen nicht zu unterschätzen sind und dass das Tennisspieler sind, die vom Ranking her nicht dort stehen, wo sie hingehören", erklärte er. An einer Geringschätzung sei das Desaster es jedenfalls nicht gelegen. "Es gibt nach wie vor drei Punkte zu vergeben."

Haider-Maurer nicht unzufrieden

"Ich bin davon ausgegangen, dass er ein guter Spieler ist, aber heute hat er einen sehr starken Tag erwischt", konstatierte Österreichs Nummer 2. Dennoch war der Weltranglisten-107., der um 80 Plätze besser klassiert ist als Golubjew, mit seinem Auftritt nicht unzufrieden. "Ich habe eine solide Leistung gebracht. Er hat extrem stark serviert und bei den Big Points immer sein bestes Tennis gezeigt."

"Es ist halt bitter, dass er so einen Tag genau jetzt erwischt. Ich habe Satzball gehabt und auch im Tiebreak bei 5:5 kann alles passieren", haderte Haider-Maurer ein bisschen mit dem Spielverlauf. Mit einem prächtigen Vorhand-Volley-Stop hatte sich Golubjew aber zu diesem Zeitpunkt den ersten Matchball erarbeitet, den er auch gleich verwertete.

Überraschte Gegner

Mit einem Doppelsieg könnte das Team am Samstag das Momentum zwar noch einmal drehen. Dennoch ist nun der Gang in das Weltgruppen-Play-off vom 13. bis 15. September wahrscheinlicher, als das zweite Viertelfinale in Folge gegen die Schweiz oder Titelverteidiger Tschechien (5. bis 7. April).

Mindestens so überrascht wie die Österreicher war indes der kasachische Kapitän Dias Doskarajew. "Das war wirklich schwer vorzustellen. Ich hätte mir nicht mehr wünschen können. Es war einer dieser Tage, wo einfach jeder Ball reingekommen ist, meine Spieler haben wie in Trance gespielt", freute sich Doskarajew. (APA/red 1.2.2013)