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Potenzieller WM-Star: Aksel Lund Svindal

Foto: Reuters/Lauener

Die Titel "Snow Queen" und "Snow Space Princess" sind schon vergeben, sie werden der Siegerin bei den Weltcup-Slaloms in Zagreb und Flachau verliehen. Regierende Schneekönigin und -prinzessin ist die erst 17-jährige US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Beim WM-Slalom in Schladming am 16. Februar geht die Schülerin als Top-Favoritin ins Rennen.

Zum Superstar der Bewerbe in der Obersteiermark könnte sich aber Tina Maze krönen. Die 29-jährige Slowenin hat in allen fünf Einzeldisziplinen Medaillenchancen. Gold in der Super-Kombination dürfte ihr unter normalen Umständen kaum zu nehmen sein. Im Riesenslalom ist sie Titelverteidigerin und startet als vierfache Saisonsiegerin. Dass sie auch in Speed-Rennen reüssieren kann, bewies sie am 13. Jänner beim Super-G in St. Anton. Maze wurde mit diesem Sieg die erst sechste Rennläuferin in der Geschichte, die Triumphe in allen fünf Disziplinen feierte.

Diesem elitären Kreis gehört auch Lindsey Vonn an. Mit der Olympiasiegerin (2010, Abfahrt) und zweifachen Weltmeisterin (2009, Abfahrt und Super-G) wird auch in Schladming zu rechnen sein. Die 28-jährige US-Amerikanerin, die in einem Interview psychische Probleme und die jahrelange Einnahme von Antidepressiva offenbarte, meldete sich nach ihrer freiwilligen, dreiwöchigen Pause über den Jahreswechsel mit dem Sieg in der Abfahrt von Cortina eindrucksvoll zurück.

Bei den Herren teilen sich der Salzburger Weltcup-Gesamtführende Marcel Hirscher und der Norweger Aksel Lund Svindal die Favoriten-Rollen. Hirschers Konstanz in den Disziplinen Slalom und Riesentorlauf ist einmalig: Inklusive den City-Events in München und Moskau fuhr der 23-Jährige in 14 Saisonrennen 13-mal aufs Podest. Die 100-Prozent-Ausbeute vergab er als Halbzeitführender in Adelboden nach einem Patzer im Zielhang. Der US-Amerikaner Ted Ligety, Hirschers schärfster Rivale im Riesenslalom, holte sich in der Schweiz seinen vierten Saisonsieg.

Hirscher fährt mit insgesamt sechs Saisonsiegen nach Schladming, wo er im März 2012 beim Weltcupfinale mit dem Gewinn des Gesamtweltcups seinen bisher größten Triumph fixierte. Die WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen hatte er nach einem Kahnbeinbruch am linken Fuß verpasst, 2009 in Val d' Isère wurde er Vierter im Riesenslalom. Sein erstes Rennen in Schladming könnte er schon am 11. Februar bestreiten, da findet die Super-Kombination statt. Hirscher trainierte am Freitag auf der Turracher Höhe und war auch als Vorläufer bei der ÖSV-internen Super-G-Qualifikation im Einsatz. Für den ersten WM-Bewerb der Herren wurden neben den Fixstartern Matthias Mayer und Hannes Reichelt noch Georg Streitberger und Romed Baumann vom ÖSV nominiert.

Svindal geht als Gold-Anwärter Nummer eins ins Rennen, der 30-Jährige war in drei der vier Saisonrennen siegreich. In Beaver Creek musste er sich nur Matteo Marsaglia geschlagen geben. Auch in der Abfahrt hat der Sieger von Lake Louise alle Chancen. Dass ihm die Strecke liegt, bewies der vierfache Weltmeister bei seinem Sieg in Schladming vor einem Jahr. (David Krutzler; DER STANDARD; Printausgabe 2./3. Februar 2013)