Leicester - Sein Ende war ähnlich gewaltsam wie sein Leben: König Richard III., Vorbild für das gleichnamige Drama Shakespeares, starb im Jahr 1485 bei der Schlacht von Bosworth, dem Höhepunkt der Rosenkriege. Der Leichnam des englischen Königs, der nur zwei Jahre lang regierte und mit 32 starb, wurde geschändet, nackt in der mittelenglischen Stadt Leicester ausgestellt und schließlich im dortigen Greyfriars-Kloster bestattet.

Foto: University of Leicester

Nach der Auflösung englischer Klöster durch Heinrich VIII. verloren sich die Spuren der königlichen Überreste, ehe im Vorjahr Bauarbeiter unter einem Parkplatz in Leicester ein Skelett fanden, das den Verdacht der Archäologen weckte. Am Montag konnten Forscher der Uni Leicester um den Chef-Archäologen Richard Buckley vor mehr als 140 Journalisten bestätigen, dass es sich bei den gefundenen Knochen um jene Richard III. handeln muss.

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Die Archäologen hatten unter anderem das DNA-Material aus den Gebeinen mit der DNA von Michael Ibsen verglichen, einem Neffen Richards in der 17. Generation. Die Untersuchungsergebnisse bestätigten außerdem, dass Richard III. durch schwere Schädelverletzungen starb und seine Leiche anschließend weiter beschädigt wurde. Das Skelett zeigt zudem, dass er eine verkrümmte Wirbelsäule hatte und seine Schultern schief standen.

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Die Stadt Leicester und die Richard III Society hoffen nun, den Fund für ihre Zwecke nutzen zu können - und Richard III. zu rehabilitieren: Schmutzkampagnen des Tudor-Geschlechts seien für dessen negatives Image verantwortlich. (tasch/APA, DER STANDARD, 5.2.2013)

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