Wien - Der insolvente Mischkonzern A-Tec will nach der Auszahlung einer Quote von 39 Prozent nun wieder weitermachen.

"Die A-TEC plant nun die Wiederaufnahme der geschäftlichen Tätigkeiten, wobei die seit 2001 bestehenden Kernaktivitäten - Industrieinvestitionen in den Bereichen (Werkzeug-) Maschinenbau, Anlagenbau (Energie und Umwelt), Antriebstechnik, sowie Minerals und Metals (upstream, downstream, insbesondere die Kupferherstellung und -verarbeitung) - mittelfristig wieder aufgebaut werden sollen. A-TEC sondiert derzeit mögliche Beteiligungen bzw. werden mögliche Beteiligungen bereits vorverhandelt", teilte der Konzern Montagabend ad hoc mit.

Die Finanzierung der Beteiligungserwerbe soll "insbesondere durch Kapitalerhöhungen und Aktienausgabe, Genußrechts-, Mezzaninkapital, oder Fremdkapitalinstrumente erfolgen". Ebenso würden Kapitalerhöhungen angedacht. Erste mögliche Akquisitionen seien in der ersten oder zweiten Jahreshälfte 2013 geplant.

Ermittlungen laufen

Selbstbewusst heißt es in der Aussendung: "Im Jahr 2013 sollen der Gesellschaft neue Mittel durch entsprechende kapitalstärkende Maßnahmen zugeführt werden, wobei diese sowohl von den Kernaktionären, als auch, falls zweckmäßig und im Jahr 2013 realisierbar, durch Kapitalerhöhung mittels öffentlichen Angebots, erfolgen soll."

Die Finanzmarktaufsicht hatte erst am vergangenen Freitag mitgeteilt, dass sie wenig Freude mit einem Börsehandel der A-Tec hat. Hintergrund sind offensichtlich die laufenden Ermittlungen gegen firmengründer und Chef Mirko Kovats wegen mutmaßlicher Wirtschaftsdelikte und Steuerhinterziehungen sowie die - nicht rechtskräftigen - FMA-Strafen gegen den Industriellen und weitere (Ex-)Manager des Anlagenbauers.

Ein Gutteil des Schadens von 50 Millionen Euro, den die Justiz in den laufenden Ermittlungen vermutet, entfällt auf den Verdacht der Steuerhinterziehung. Es gilt die Unschuldsvermutung, Kovats hat sämtliche Vorwürfe bestritten.

Der einstige Großkonzern A-Tec war 2010 in die Insolvenz geschlittert, nach dem Zerschlagungsbeschluss im Herbst 2011 wurden die Aktien des früheren ATX-Schwergewichts vom Handel an der Wiener Börse ausgesetzt. (APA, 4.2.2013)