Österreich-Debüt für eine Band mit Affenzirkus: Peter van Huffel (li.) und seine Bandkollegen Roland Fidezius und Rudi Fischerlehner (rechts).  

Foto: Roger Rossell

Graz/Linz/Wien - Die Mieten sind zwar nicht mehr so billig wie um die Jahrtausendwende, dennoch zieht der Melting Pot Berlin nach wie vor kreative Talente aus allen Richtungen an. Diese finden hier große Freiräume für schräge Experimente und viel Input durch Gleichgesinnte vor - auch und gerade in der improvisierten Musik. Als Beispiel einer in diesem Sinne "typischen" Berliner Band mag Schneeweiß & Rosenrot gelten, deren vier Musiker aus ebenso vielen Ländern stammen.

Anders, brachialer, dezibelträchtiger illustriert die bunte Vielfalt der Szene das Trio Gorilla Mask, in dem ein kanadischer Altsaxofonist (Peter van Huffel), ein Wuppertaler Bassist (Roland Fidezius) und ein oberösterreichischer Zeugler (Rudi Fischerlehner) schon in den Stücktiteln keine Zweifel darüber aufkommen lassen, wohin die Reise geht: Fire Burning, Fucked und Angry Monster heißen einige der klingenden Eruptionen, die sich auf der 2012 erschienenen Debüt-CD Howl! (Between The Lines) finden.

Ja, da wird tatsächlich das Noise-Jazz-Tier von der Leine gelassen und darf einmal so richtig laut brüllen. Peter van Huffel, der 2002 bis 2008 in New Yorks Jazzszene umtriebig war, ehe er in die Stadt an der Spree übersiedelte, schwebte eine Band vor, in der er Einflüsse von Albert Ayler, John Zorn und Peter Brötzmann mit solchen von AC/DC, Jimi Hendrix und Rage Against The Machine kurzschließen konnte.

O-Ton: "Wir wollen mit dem energetischen, aggressiven Charakter der Musik höchste Spannung aufbauen und - einer Heavy-Metal-Band ähnlich - Adrenalinschübe provozieren." Nachsatz: "Es gibt aber auch sanfte Momente in unserer Musik. Wir glauben an die Kraft von starken Kontrasten und Überraschungsmomenten und nützen diese Aspekte maximal aus." (Andreas Felber, DER STANDARD, 6.2.2013)