Das Glück fand ein jähes Ende
Allein, das Glück zwischen Mastertalk und dem Innenministerium fand wie berichtet ein jähes Ende, Ursachen ungeklärt, gerichtliches Nachspiel möglich. Seither steht die Zukunft von Adonis in den Sternen. Auf Erden bemühen sich derweil neue Interessenten, aus dem Betriebsunfall Nutzen zu ziehen. Nokia, die bereits im Burgenland ein Tetra-Netz realisiert hat, erklärte am Donnerstagabend sein Interesse, Lieferant zu werden.
"Wir werden uns als Technologielieferant und für die Wartung von Adonis bewerben", erklärte Günther Haberler, Österreich-Chef der Nokia Netzwerksparte - vorausgesetzt, es kommt zu einer neuen Ausschreibung. Netzbetreiber will Nokia jedoch nicht sein; bei der ersten Runde war Nokia als Lieferant am Telekom-Austria-Konsortium beteiligt. Die TA gibt derzeit keinen Kommentar ab, ob sie sich neuerlich bewerben will.
Lieferant des burgenländischen Tetra-Netzes
Der finnische Hersteller verweist auf seine Referenz als Lieferant des burgenländischen Tetra-Netzes, dem einzigen digitalen Funknetz das es derzeit in Österreich gibt und das seit 1999 das Rote Kreuz und verschiedene Landesbehörden bedient. Weltweit hat Nokia mehr als 30 Tetra-Netze bereits errichtet.
Über die weitere Vorgangsweise des Innenministeriums wird derzeit gerätselt; offizielle Angaben gibt es noch nicht. Die Zeit drängt, da sonst die Gefahr besteht, dass weitere "Insellösungen" wie im Burgenland entstehen. In Tirol etwa wird nach dem einstweiligen Scheitern von Adonis bereits ein eigenes Landesnetz geplant. Zwar sei man "natürlich" an einer bundesweiten Lösung interessiert, doch "sehr skeptisch", dass ein solches rechtzeitig umgesetzt wird, heißt es aus dem Büro des Landeshauptmanns.
Mit sechs Bewerbern für den Netzaufbau werde bereits verhandelt, das Netz würde vom Land und nicht privat betrieben. Erfahrungen sammelte man in Tirol bereits bei der Ski-WM 2001 mit einem temporären Nokia-Netz.