Algier - Die algerische Armee hat sich laut Medienberichten an einer Kaserne im Nordosten des Landes heftige Kämpfe mit bewaffneten Angreifern geliefert. Etwa 50 mit Panzerabwehrraketen bewaffnete Männer hätten am Mittwochabend eine Kaserne in Khenshela angegriffen, berichtete die Zeitung "El-Khabar" am Donnerstag unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Armee habe zurückgeschlagen, dabei sei auch die Luftwaffe eingesetzt worden. Dem Bericht zufolge wurden zwei Angreifer getötet und sechs Soldaten sowie ein Angreifer verletzt.

Laut "El-Khabar" waren unter den Angreifern mehrere Libyer und Tunesier. Sie hätten aus Libyen stammende Waffen eingesetzt, vor allem Panzerabwehrwaffen (RPG). Dem Bericht zufolge entführten die Angreifer zunächst zwei Zivilisten, darunter den Fahrer eines Lieferwagens mit Lebensmitteln für die Kaserne. Sie hätten den Wagen mit schweren Waffen beladen und genutzt, um auf das Gelände zu fahren. Die Kämpfe dauerten dem Zeitungsbericht zufolge drei Stunden, dabei seien Kampfflugzeuge, Hubschrauber und Artillerie eingesetzt worden.

Eine offizielle Bestätigung des Berichts lag zunächst nicht vor. Vor drei Wochen hatten Islamisten eine Gasförderanlage im Südosten des Landes besetzt und hunderte ausländische und einheimische Arbeiter als Geiseln genommen. Mindestens 37 ausländische Geiseln und ein Algerier wurden getötet. Algerische Spezialkräfte beendeten die Geiselnahme nach drei Tagen mit einem blutigen Einsatz. (APA, 8.2.2013)