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Johanna Wanka folgt Annnette Schavan als deutsche Bildungsministerin nach. Nun wird auch ihre Dissertation überprüft.

Foto: EPA/HOLGER HOLLEMANN

Berlin - Der Gründer der Enthüllungsplattform SchavanPlag will nun auch die Doktorarbeit der designierten deutschen Bildungsministerin Johanna Wanka überprüfen. "Das werde ich jetzt natürlich tun", sagte Martin Heidingsfelder der "Hamburger Morgenpost".

Die CDU-Politikerin Wanka hat 1980 an der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg in Mathematik promoviert. Der Titel ihrer Doktorarbeit lautet: "Lösung von Kontakt- und Steuerproblemen mit potentialtheoretischen Mitteln". Grundsätzlich sei die Überprüfung naturwissenschaftlicher Arbeiten immer etwas schwieriger, sagte Heidingsfelder. "Da brauchen Sie jemanden aus dem jeweiligen Fach, der einen unterstützt. Ein Einzelplagiatsjäger ist da überfordert."

Keine Hinweise in Merkel-Dissertation

Im Mai 2012 waren erste Plagiatsvorwürfe gegen die deutsche Bildungsministerin Annette Schavan öffentlich geworden. Daraufhin wurden mehrere Blogs gegründet, auf denen die mutmaßlichen Verstöße in der Dissertation aus dem Jahr 1980 zusammengetragen wurden. Am vergangenen Dienstag entzog die Universität Düsseldorf Schavan den Doktortitel mit der Begründung, sie habe "systematisch und vorsätzlich" fremde Texte genutzt, ohne sie vorschriftsgemäß zu kennzeichnen. Am Samstag trat Schavan als Ministerin zurück, sie hat eine Klage die gegen die Entscheidung der Universität angekündigt.

Heidingsfelder bestätigte in dem Interview, dass ihm Geld angeboten wurde, falls er Fehler in der Doktorarbeit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel findet. "Ja. Aber dazu will ich eigentlich gar nichts sagen." Die Voruntersuchungen der Dissertation seien abgeschlossen. "Das heißt aber nicht, dass es sich nicht noch lohnen würde, an der einen oder anderen Stelle noch mal weiterzumachen", sagte Heidingsfelder, der nach eigenen Angaben inzwischen von der Plagiatssuche lebt. (APA/Reuters, 11.2.2013)