Wien - Methylquecksilber ist in Haifisch-Produkten, die in Österreich verkauft wurden, gefunden worden. Bei jeder fünften Probe wurde der geltende EU-Grenzwert für Quecksilber in Lebensmitteln von überschritten, ergab eine Untersuchung des Umweltbundesamts im Auftrag der Artenschutzorganisation "sharkproject". Analysiert wurden insgesamt 29 Proben von Haifischsteaks und Schillerlocken (Bauchlappen des Dornhais).

Die Proben stammten laut dem Präsidenten der Haischutz-Organisation, Walter Buchinger, zu 95 Prozent aus Wien. Acht davon kamen direkt aus Restaurants und wurden fertig zubereitet mitgenommen, sechs Proben waren Tiefkühlprodukte aus Exotik-Supermärkten und 15 weitere Proben wurden aus Schillerlocken gezogen.

Toxische Form von Quecksilber

Bei jeder zweiten Probe wurde Methylquecksilber in erheblichen Mengen gefunden, bei jeder fünften Probe sogar der EU-Grenzwert für Quecksilber von einem Milligramm pro Kilogramm überschritten. Methylquecksilber ist laut "sharkproject" eine toxische Form von Quecksilber, die vom Menschen über die Nahrung aufgenommen wird. Der Schadstoff wird im Körper angereichert und wirkt hauptsächlich auf das Nervensystem. Es entsteht durch Umwandlung von metallischem Quecksilber durch Bakterien in den Meeren und wird in Fischen angereichert. Besonders betroffen sind Räuber am Ende der Nahrungskette wie Haie, Schwertfische oder auch große Thunfische, so die Organisation in einer Aussendung. Walter Buchinger appellierte an die Konsumenten, auf Haifisch zu verzichten.

Anlässlich des bevorstehenden Aschermittwochs informierte die Umweltschutzorganisation WWF darüber, dass 85 Prozent der Meeresbestände als überfischt gelten. Auch der Beifang sei ein erhebliches Problem, daher empfahl der WWF, auf Rotbarsch, Schwertfisch, Seeteufel und jegliche Hai-Produkte zu verzichten weil die Bestände stark gefährdet sind. Jeder Österreicher isst laut der Umweltschutzorganisation übrigens durchschnittlich knapp acht Kilogramm Fisch im Jahr. (APA, 11.2.2013)