Mogadischu - In Somalia hat ein Selbstmord-Attentäter am Montag mindestens vier Menschen mit in den Tod gerissen. Der Mann habe sich in einem Auto in der zentral gelegenen Stadt Galkayo in die Luft gesprengt, sagte ein Polizeibeamter. Galkayo liegt auf der Grenze der nach Unabhängigkeit strebenden Region Puntland und der autonomen Region Galmudug. Der Anschlag richtete sich offenbar gegen einen hohen Polizeibeamten von Puntland. Dieser sei bei dem Anschlag verletzt worden, hieß es in Sicherheitskreisen.

In der Region hatte es zuletzt eine ganze Reihe von Angriffen gegeben. Die Spannungen zwischen politischen Gegnern und verschiedenen Clans sind dort groß. Ebenfalls aktiv ist in der Region die islamistische Shebab-Miliz. Diese hatte ihre Angriffe bislang jedoch vor allem auf die somalische Hauptstadt Mogadischu konzentriert.

Nach dem Sturz von Machthaber Siad Barre 1991 war Somalia im Bürgerkrieg versunken. Das Land am Horn von Afrika entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem Rückzugsgebiet für Islamisten und einem Hort von Piraten. Seit August 2011 gelang es einer Eingreiftruppe der Afrikanischen Union (AU) gemeinsam mit einheimischen Soldaten und äthiopischen Einheiten, die Shebab-Miliz immer weiter zurückzudrängen. Allerdings beherrschen die Milizen noch immer große ländliche Gebiete im Zentrum und im Süden Somalias. (APA, 11.2.2013)