Kategoriesieger: Christian Hackl ...

Foto: STANDARD/Matthias Cremer

... und Matthias Cremer.

Foto: STANDARD/Matthias Cremer

Was der beste Pressefotograf so abbildet: Matthias Cremer sah Jeannine Schiller auf dem Opernball.

Foto: Cremer

Wien – Dienstagabend zeichnet das Magazin "Der österreichische Journalist" die "Journalisten des Jahres", die Sieger seiner Branchenwahl 2012 also, im Studio 44 der Lotterien aus. In zwei Kategorien liegen STANDARD-Mitarbeiter vorne: Christian Hackl gewann im Sport (vor Kollegen Fritz Neumann), Matthias Cremer bei den Fotografen. Bei den Chefredakteuren liegen Gerlinde Hinterleitner (derStandard.at) und Alexandra Föderl-Schmid (DER STANDARD) auf den Plätzen zwei und drei hinter Hubert Patterer (Kleine Zeitung).

Renate Graber wird Dienstag bei der Preisverleihung fehlen. Die Aufdeckerin aus der STANDARD-Wirtschaftsredaktion begründete ihre Absage mit Umstand, dass große Unternehmen die Feier sponsern. Österreichs Journalisten hätten "ausführlich berichtet, wie Lobbyisten die Gesetzgebung, aber auch Journalisten zu beeinflussen versuchen, wie und wofür Unternehmen Lobbyisten einsetzen, über Inseratenaffären und über viele, viele andere Skandale", erklärt Graber. Wenn es zur Wahrung der monetären Distanz Anfütterungsverbote brauche, "sollten Journalisten besonders feinfühlig sein", diese Distanz zu wahren. Graber hält die Wahl von Casinos Austria und  Lotterien als "Partner" bei dem Event "für diskussionswürdig".

Der Journalist teilt die Bedenken nicht. Herausgeber Johann Oberauer räumt ein, dass "wir alle sensibel sein müssen": "Aber ich denke auch, dass wir Maß halten dürfen. Sicher ist der Maßstab, den jeder für sich anlegt anders. Ich fühle mich nicht bestochen oder in meiner künftigen Arbeit beeinträchtigt." Oberauer erklärt: "Ich bin weder in der Vergangenheit noch in diesem Jahr aufgefordert worden, journalistisch etwas für dieses Unternehmen zu tun - und ich habe auch nichts getan, übrigens auch nicht für die vorhergehenden Kooperationspartner." 

Freiwillig 50 Euro

Montagabend griff Oberauer Grabers Vorschlag auf, die Journalisten sollten doch ihre Konsumation bezahlen: "Wir werden auf der Basis von Freiwilligkeit 50 Euro pro Person berechnen. Das sind die Selbstkosten, die Journalistinnen und Journalisten gegen Erhalt einer Quittung am Eingang freiwillig bezahlen können." Die Beiträge würde der Gastgeber einer Journalistenorganisation zur Verfügung stellen, man denke da an Reporter ohne Grenzen. (red, DER STANDARD, 12.2.2013)