Paris - Der Pferdefleisch-Skandal ruft auch die EU-Kommission auf den Plan. Gesundheitskommissar Tonio Borg werde sich am Mittwoch in Brüssel mit anderen Politikern treffen, um über die Auswirkungen der Affäre zu sprechen, teilte die irische Regierung am Montagabend mit. Irland hat zurzeit die Ratspräsidentschaft in der EU inne.

Lebensmittelkontrolleure hatten zuerst in Irland festgestellt, dass Rindfleischprodukte auch Pferdefleisch enthielten. Betroffen waren etwa Hamburger. Inzwischen weitet sich der Skandal auf immer mehr Länder aus. Zu den betroffenen Firmen gehört die Supermarktkette Tesco oder Burger King. Eine besonders große Empörung gab es in Großbritannien, wo der Verzehr von Pferdefleisch weithin abgelehnt wird.

Der EU-Kommissionssprecher für Gesundheit und Verbraucherschutz hatte zuvor deutlich gemacht, dass er keinen Anlass für ein koordiniertes Vorgehen der Mitgliedstaaten sieht, da nach bisherigen Erkenntnissen kein Mensch nach dem Verzehr des Fleisches erkrankt sei.

"Unter Bewachung"

Frankreichs Verbraucherschutzminister Benoît Hamon sagte, die Anti-Betrugsbehörde werde nicht nur die in den Skandal verwickelten französischen Unternehmen Spanghero und Comigel unter die Lupe nehmen, sondern die gesamte Fleisch- und Fischproduktion im Jahr 2013 "unter Überwachung" stellen. Nach Angaben von Teilnehmern der Krisensitzung im französischen Wirtschaftsministerium soll am Mittwoch, spätestens aber Donnerstag feststehen, wer das Fleisch zu welchem Zeitpunkt falsch auszeichnete. (APA, 11.2.2013)