Moskau - Die russische Notenbank hält dem politischen Druck stand und lässt den Leitzins stabil. Die Notenbank ließ den Zinssatz den vierten Monat in Folge bei 5,5 Prozent. Zugleich wies sie auf gestiegene Inflationsrisiken hin: Die Teuerungsrate bleibe wohl für eine längere Zeit höher als angestrebt. Experten sehen das als Hinweis darauf, dass zunächst auch weiterhin keine Zinssenkung geplant ist.
Damit stellt sich die Zentralbank gegen Wünsche aus der Regierung, die Zügel lockerer zu lassen. Mehrere hochrangige Politiker und Geschäftsleute hatten zuletzt die Notenbanker dafür kritisiert, dass sie die Zinsen trotz der schwächelnden Wirtschaft nicht senken. Auch Präsident Wladimir Putin hatte hohe Zinsen für schwaches Wachstum verantwortlich gemacht.
Im Januar waren die Lebenshaltungskosten in Russland um mehr als sieben Prozent gestiegen, die Notenbank hat eine Zielmarke von fünf bis sechs Prozent. Das Wachstum bleibe in der Nähe seines Potenzials, erklärten die Währungshüter. Die Risiken einer Abkühlung seien selbst bei einer strafferen Geldpolitik gering, hieß es. (Reuters, 12.2.2013)