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Durch die Fusion von American Airlines und US Airways entsteht nach Passagierzahlen die größte Airline der Welt.

Foto: EPA/STEFFEN SCHMIDT / CJ GUNTHER

New York - Abgezeichnet hat es sich schon länger: Die Fusion der beiden US-Fluggesellschaften American Airlines und US Airways. Nun hieß es aus Verhandlerkreisen, dass die Hochzeit beschlossene Sache sei. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen hätten dem Zusammenschluss zugestimmt, hieß es am Mittwochabend (Ortszeit). Die neue Mega-Airline wäre nach Passagierzahlen die größte Fluggesellschaft der Welt.

Bisher lagen die beiden Fluglinien auf Platz zwei beziehungsweise Platz fünf. Das Gemeinschaftsunternehmen würde sich an den US-Konkurrenten United und Delta vorbeischieben, die selbst Fusionen mit Continental beziehungsweise Northwest hinter sich haben. Gemeinsam könnten die beiden Airlines laut US-Medien 6.400 Flüge pro Tag anbieten, zusammengerechnet mache der Umsatz 39 Milliarden Dollar aus.

Was man in den USA auch schon weiß: Der gemeinsame Name soll American Airlines sein und Doug Parker, bisher Chef von US Airways, soll im Cockpit der Airline sitzen. Für die Fusion soll kein Geld fließen. Die beiden Unternehmen planen einen Aktientausch. Der Wert der neuen Firma beläuft sich auf elf Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Delta kommt an der Börse auf einen Marktwert von 12,4 Milliarden Dollar, United Continental auf 8,7 Milliarden. Lufthansa ist momentan rund 9,5 Milliarden Dollar wert.

Die Einigung über die Fusion soll heute auf einer Pressekonferenz offiziell verkündet werden. Der Hauptsitz solle am American-Standort in Dallas-Fort Worth im US-Staat Texas sein.

American noch immer unter Gläubigerschutz

Spekulationen über die Mega-Fusion gab es, seit die angeschlagene American Airlines im November 2011 Gläubigerschutz beantragen musste. Die Erfolgsaussichten wuchsen im vergangenen April, als Gewerkschaftsvertreter öffentlich ihre Unterstützung für die Hochzeit erklärten. Im August schlossen beide Fluggesellschaften dann eine Stillschweige-Vereinbarung und tauschten Informationen aus, um eine mögliche Fusion zu prüfen.

Da American noch immer unter Gläubigerschutz steht, müssen dem Zusammenschluss nicht nur die Wettbewerbsbehörden und die Aktionäre zustimmen, sondern auch das für das Insolvenzverfahren zuständige Gericht.

Das neue Unternehmen soll Kreisen zufolge in der Luftfahrtallianz Oneworld bleiben, der etwa auch British Airways angehört. Das bedeutet, dass US Airways das Konkurrenzbündnis Star Alliance verlassen wird, zu deren Mitgliedern die AUA-Mutter Lufthansa zählt. Die deutsche Lufthansa hat aber mit United weiter einen wichtigen Partner in den USA in der Allianz. (APA/red, derStandard.at, 14.2.2013)