Mehrsprachig aufwachsende Babys lernen Grammatik vor allem anhand von Tonhöhen und Wortlängen. Schon sieben Monate alte Babys könnten verschiedene Sprachen auf diese Art sehr gut unterscheiden, wie die Psychologin Janet Werker von der University of British Columbia im kanadischen Vancouver am Donnerstag (Ortszeit) bei der Jahrestagung des Wissenschaftsverbands AAAS in Boston berichtete.

In einer Sprache wie Englisch seien beispielsweise die Artikel kürzer als die meisten Nomen. In Japanisch oder Hindi würden verschiedene Wortgruppen unter anderem auch durch die Tonhöhe unterschieden.

Mehrsprachige Kinder brauchen mehr

In früheren Studien hatte Werker bereits herausgefunden, dass Babys die Grammatik einer einzelnen Sprache vor allem durch die Häufung der Wörter lernen. "Im Englischen zum Beispiel kommen 'und' und 'mit' viel häufiger vor als andere Wörter - sie lernen also durch Zählen", sagte Werker. "Aber Babys, die mehrsprachig aufwachsen, brauchen mehr als das. Also entwickeln sie neue Strategien, die Babys mit nur einer Sprache nicht unbedingt brauchen." (APA/red, derStandard.at, 15.2.2013)