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Armin Veh denkt über die Zukunft nach.

Foto: Reuters/Niesner

Frankfurt - Im Falle eines Sieges gegen "den ganz großen Bruder" würde Armin Veh erst einmal untertauchen. Für ein paar Tage "werdet ihr mich hier nicht sehen", sagte der Trainer von Eintracht Frankfurt vielsagend - wohl auch, um sich in Ruhe Gedanken über seine Zukunft machen zu können. Denn mit drei Punkten im Spitzenspiel der 22. Runde bei Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr) würde die Champions League schon ziemlich heftig winken - die Garantie für den Verbleib Vehs.

Bislang zierte sich der 52-Jährige, mit der Eintracht über seine Zukunft zu verhandeln. Ausgerechnet gegen Meister Dortmund könnten das von ihm geforderte 40-Punkte-Soll erfüllt werden Vom Europapokal oder gar dem Kunststück, sich als erster Aufsteiger seit dem 1. FC Kaiserslautern (1998) direkt in die Beletage zu spielen, will Veh aber nach wie vor nichts wissen. "Es bringt mir auch nichts, wenn ich 100 Meter laufe und die ersten 99 der Schnellste der Welt bin, aber den letzten dann nicht mehr laufe." So sieht er das.

Und Veh schwärmt vom Gegner, an dem man mit einem Erfolg im Westfalenstadion vorbeiziehen könnte.  "Das ist neben den Bayern die überragende Mannschaft der Bundesliga", sagt er über die Dortmunder. "Ich bin ein Fan ihrer Spielweise, das ist eine Top-Mannschaft." Natürlich wolle sein Team, das von rund 6000 Fans in den Ruhrpott begleitet wird, dennoch "versuchen, unser Spiel durchzuziehen", sagte er: "Mit der Gefahr, dass wir dort auf die Mütze bekommen."

Der Verein müsse jetzt die Weichen für die neue Saison stellen, hatte Veh in der Bild-Zeitung gefordert: "Ich will nicht noch einmal so lang auf eine Innenverteidigung warten wie letzten Sommer." Fast wichtiger als die nötigen Verstärkungen wäre jedoch der langfristige Verbleib der eigenen Rohdiamanten. Sebastian Jung etwa, Außenverteidiger auf dem Sprung in die Nationalmannschaft, könnte die Eintracht im Sommer aufgrund einer Ausstiegsklausel für 2,3 Millionen Euro vorzeitig verlassen. Auch Sebastian Rode wird nach seinen starken Auftritten im Mittelfeld von der halben Liga gejagt. 

Fehlende Torgarantie

Dortmund (39 Punkte) könnte seinerseits mit einem Sieg über die viertplatzierten Frankfurter (37 Punkte) Platz zwei festigen, sofern der Dritte Bayer Leverkusen (38 Punkte) daheim gegen Augsburg (mit Alexander Manninger im Tor) Punkte liegenlassen sollte. In dieser Situation schmerzt die Rot-Sperre für Torjäger Robert Lewandowski besonders, der beim 1:4 gegen den HSV die Nerven verlor und ausgeschlossen worden war.

Den Stuttgartern (Martin Harnik, Raphael Holzhauser) wiederum droht im Auswärtsspiel gegen Hoffenheim der Ausfall des erkrankten Trainers Bruno Labbadia. Selbst wenn der Coach bis Sonntag das Bett hüten muss, ist der VfB gegen den Drittletzten gefordert, die ersten Punkte im Frühjahr einzufahren. "Ihm geht's wirklich nicht gut, es hat ihn richtig erwischt", sagte Co-Trainer Eddy Sözer, der für seinen Chef auch bei der Pressekonferenz einspringen musste.

Nach dem enttäuschenden Auftritt in der Europa League gegen Genk (1:1) haben die Schwaben zudem weitere personelle Rückschläge zu verkraften. Bei Mittelfeldspieler Tunay Torun brach eine alte Muskelverletzung wieder auf. "Wir können die Ausfallzeit noch nicht bestimmen", sagte Sözer. Am Sonntag wird Torun aber auf jeden Fall fehlen. Fraglich ist der Einsatz von Ibrahima Traore, der gegen Genk umgeknickt war.

Fuchs kommt zurück

In der Krise (ein Sieg in den vergangenen zehn Spielen) befindet sich auch der FC Schalke 04, der auswärts auf den FS Mainz 05 trifft. Dabei dürfte es zu einem Duell zwischen Andreas Ivanschitz und Julian Baumgartlinger auf der einen und Christian Fuchs (kehrt nach einer Sperre zurück) auf der anderen Seite kommen.

Werder Bremen (Zlatko Junuzovic, Sebastian Prödl, Marko Arnautovic, Richard Strebinger) kämpft daheim gegen Freiburg um eine Rangverbesserung, Martin Stranzl muss mit Mönchengladbach zum Hamburger SV. Für Muhammed Ildiz dürfte im Heimspiel des 1. FC Nürnberg gegen Hannover ebenso ein Platz auf der Bank reserviert sein wie für Robert Almer mit Fortuna Düsseldorf vor eigenem Publikum gegen Greuther Fürth. (sid/APA/red - 25.2. 2013)