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Lachender Wahlsieger Rafael Correa.

Foto: EPA/Cecilia Puebla

Quito - Der ecuadorianische Staatschef Rafael Correa ist nach offiziellen Angaben in der ersten Runde der Präsidentenwahl im Amt bestätigt worden. Correa habe 56 Prozent der Stimmen erhalten, erklärte der Nationale Wahlrat (CNE) am Sonntag nach Auszählung von 38 Prozent der Stimmzettel. Correas stärkster Rivale, der konservative Banker Guillermo Lasso, kam demnach auf 24 Prozent. Die anderen sechs Kandidaten folgten mit weiterem großen Abstand.

Um gleich im ersten Wahlgang zu gewinnen, muss der Erstplatzierte entweder die absolute Mehrheit erreichen oder mindestens 40 Prozent der Stimmen mit einem Vorsprung von mindestens zehn Prozentpunkten vor dem zweitstärksten Kandidaten

Revolution sei nicht aufzuhalten

"Danke für dieses Vertrauen", rief der Linkspolitiker Correa vom Balkon des Präsidentenpalastes in Quito einer Menge aus tausenden Anhängern zu. "Wir werden euch niemals enttäuschen, dieser Sieg gehört euch."

"Wir sind hier, um euch in Ecuador zu dienen", fügte der Staatschef mit Blick auf seine neue vierjährige Amtszeit hinzu. "Nichts für uns, alles für euch - das Volk, das das Recht verdient, frei zu sein." Niemand könne die Revolution aufhalten, sagte Correa, der zu den führenden linken Politikern Lateinamerikas zählt. "Wir sind dabei, Geschichte zu schreiben."

Konservativer Gegner gesteht Niedelage ein

Lasso räumte seine Niederlage ein. "Heute Nacht muss ich den Triumph von Präsident Rafael Correa anerkennen", sagte er in einer Rede vor seinen Anhängern in der Hafenstadt Guayaquil.

Correa hatte bereits nach der Bekanntgabe von Nachwahlbefragungen seinen Sieg verkündet und mit seinen Anhängern die bevorstehende dritte Amtszeit gefeiert. Der 49-jährige Sozialist wurde erstmals Ende 2006 zum Präsidenten gewählt, bei einer vorgezogenen Wahl 2009 wurde er im Amt bestätigt.

Sozialausgaben erhöht

Es wird davon ausgegangen, dass Correa seine sozialistische Agenda weiter vorantreibt. In den vergangenen sechs Jahren hatte er die Sozialausgaben in dem südamerikanischen Land erhöht und einkommensschwachen Familien den Zugang zum Bildungs- und Gesundheitswesen erleichtert.

Im Streit mit Ölkonzernen setzte Correa 2010 neue Verträge durch, die Ecuador einen größeren Anteil an den Bodenschätzen des Landes sicherten. Kritiker werfen dem Freund des linkspopulistischen, venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez vor, Investoren aus dem Land zu vergraulen und gegnerische Stimmen zu unterdrücken. 

Asyl für Assange

Zuletzt machte Correa auch Schlagzeilen, als er dem WikiLeaks-Gründer Julian Assange politisches Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London gewährte.

In dem südamerikanischen Land wurden am Sonntag außerdem die 137 Mitglieder der Nationalversammlung sowie fünf Abgeordnete für das Anden-Parlament gewählt. Die Wahl verlief ohne Zwischenfälle. Zur Stimmabgabe waren 11,6 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen. (APA, 17.2.2013)