Der Wiener Caritas-Direktor Michael Landau hat sich am Dienstag erfreut darüber gezeigt, dass die Flüchtlinge in der Votivkirche ihren Hungerstreik beendet haben. Nun müsse es weitere Schritte geben, appellierte er an die Asylwerber, das aufrechte Quartier-Angebot anzunehmen. Er ortet auch entsprechende Diskussionen unter den Betroffenen.

"Ich bin froh, dass die Flüchtlinge den Hungerstreik beendet haben, aber nächste Schritte sind nötig. Ich würde mir wünschen, dass sie das Quartier-Angebot annehmen. Ich habe den Eindruck, dass es innerhalb der Gruppe Diskussionen gibt. Ich hoffe, dass es zu einer guten Entscheidung kommt", erklärte Landau.

Nicht alles möglich

Dass Flüchtlinge erstmals ihre eigenen politischen Forderungen erheben, sei "grundsätzlich positiv", so der Caritas-Wien-Direktor. Sie müssten aber lernen, dass in einem Rechtsstaat nicht alles möglich ist und Kompromisse nötig sind.

Landau wies weiters darauf hin, dass die österreichische Rechtsordnung ein allgemeines Bleiberecht nicht vorsieht: "Es gibt in Österreich niemanden, der ihnen diese Zusage machen kann, dass alle in der EU Aufnahme finden."

In den Protesten werde zum Teil auch vergessen, dass sich der Rechtsstatus einzelner Flüchtlinge bereits verschlechtert habe, führt Landau an. Er appelliert an die Betroffenen auch, das Angebot des Innenministeriums zur individuellen Überprüfung des Verfahrens anzunehmen. (APA, 19.2.2013)