Der Hummernebel in einer neuen Aufnahme des VISTA-Teleskops der ESO.

Foto: ESO/VVV Survey/D. Minniti/Ignacio Toledo

Heidelberg - Eine besondere Attraktion hat der auch als Hummernebel bezeichnete Emissionsnebel NGC 6357 mittlerweile leider verloren - oder genauer gesagt hat er sie nie besessen: Nämlich den massereichsten bekannten Stern im All.

Der vermeintliche Rekordhalter Pismis 24-1 hat sich inzwischen als Ansammlung von mindestens drei hellen Einzelsternen entpuppt, von denen jeder weniger als 100 Sonnenmassen aufweist. Aber auch damit gehören diese Objekte immer noch zu den massereichsten Sternen in unserer Milchstraße. In seiner Gesamtheit ist Pismis 24-1 das hellste Objekt im offenen Sternhaufen Pismis 24, dessen Mitglieder vermutlich alle zur gleichen Zeit im Inneren von NGC 6357 entstanden sind.

Laufend neue Sterne

Der Hummernebel liegt in einer Entfernung von etwa 8.000 Lichtjahren im Sternbild des Skorpions. Es handelt sich um eine Himmelsregion mit riesigen Gaswolken, die rankenartig von dunklem Staub durchzogen ist. Im Inneren dieser Wolken bilden sich neue Sterne. Die massereichen, jungen Sterne strahlen im sichtbaren Licht hell blau-weiß.

Auf einem neuen Bild, aufgenommen mit dem VISTA-Teleskop der ESO, präsentiert sich der Hummernebel als himmlische Landschaft aus leuchtenden Gaswolken in der Umgebung heißer junger Sterne, die rankenartig von dunklem Staub durchzogen wird. VISTA ist das größte und leistungsfähigste Teleskop für Himmelsdurchmusterungen, das je gebaut wurde, und dient speziell der Beobachtung des Himmels im infraroten Spektralbereich.

Einige Teile des Nebels wurden auch im sichtbaren Licht mit dem NASA/ESA Hubble-Weltraumteleskop und mit dem Very Large Telescope der ESO beobachtet. Ein Vergleich dieser Beobachtungen mit dem neuen Infrarotbild offenbart deutliche Unterschiede: Im Infraroten erscheinen die großen, rötlichen Wolken wesentlich weniger auffällig, während sich fahle violette Ranken aus Gas vom Nebel aus in verschiedene Bereiche erstrecken. (red, derStandard.at, 23. 2. 2013)