Patientenversteher "Dr. Monroe" (James Nesbitt) auf Arte.

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Wien - Philosophieren beim Sezieren ist eine in Arztserien gern geübte Disziplin: Dr. Monroe, der neue Serienarzt, 20.15, Arte, fabuliert auch gern beim Schneiden: "Am Ende kommt es nur darauf an, wie gut du mit dem Verlieren klarkommst."

James Nesbitt ist Dr. Monroe, und alles, was in der BBC-Serie passiert, glaubt man aus populären US-Pendants bereits zu kennen. Er ist Neurochirurg wie der Schönling in Grey's Anatomy, missmutig wie Dr. House, schlecht im Privaten wie Nurse Jackie und ein Genie seiner Zunft wie alle in Emergency Room. Woran man erkennt, dass Monroe anders ist als seine TV-Berufskollegen: Er spricht mit Patienten, sogar in ganzen Sätzen und ganz ohne jeden Zynismus: "Ich weiß, wie unangenehm es ist, dass Sie hier sein müssen."

Gespür für Details

Es ist das Gespür für Details, das für das momentane Hoch britischer TV-Serienware mitverantwortlich ist. Eine richtige Hysterie herrscht nicht nur auf der Insel um Downton Abbey. Rekorde sprengt Call the Midwife (donnerstags im Abokanal RTL Passion auf Sky und ab April auf Servus TV). Eben orderte BBC neue Folgen der Hebammenserie, weiters für 2015 eine sechsstündige Version von Leo Tolstois Krieg und Frieden.

Atlantis spricht Fantasy-Freunde mit Abenteuern unter dem Meer an. Elisabeth Moss (Mad Men) spielt in Jane Campions (The Piano) Top of the Lake. Größte Erwartungen setzt die BBC in Wolf Hall nach Hilary Mantel über Thomas Cromwell, Stratege zur Zeit Heinrich VIII. - und sicher mehr als nur Fußnote zu den US-Kollegen aus The Tudors. (prie, DER STANDARD, 21.2.2013)