Die seit April 2012 teilverstaatlichte Volksbanken AG (ÖVAG) wird durch faule Rumänien-Kredite von 1,2 Mrd. Euro sowie in den nächsten Jahren zu tilgende eigene Schulden in Milliardenhöhe belastet, schreibt das "Format". Neuerliche Finanzspritzen vom Staats seien schon absehbar; Insider gingen von einer weiteren Milliarde aus, vielleicht sogar mehr. Im Finanzministerium bestehe die Angst, dass sich die ÖVAG zu einem ähnlichen Milliardengrab wie die Kärntner Hypo entwickeln könnte, heißt es in dem Bericht.

Wie unter Berufung auf ÖVAG-Papiere berichtet wird, soll die Bank in einem schlechteren Zustand sein als bekannt. Ein erhebliches Milliardenrisiko schlummere in Rumänien, dazu kämen hohe Zinszahlungen und insgesamt geringe Erträge. Die VB Romania gehört der ÖVAG zu 51 Prozent. Sie habe an Privat- und Firmenkunden etwa 3 Mrd. Euro verliehen. Bankinternen Berechnungen zufolge liege die so genannte NPL-Quote (also der Anteil notleidender Kredite) bei über 30 Prozent. Demnach seien dort 1,2 Mrd. Euro Kredite notleidend. Insgesamt bunkerten in der ÖVAG-Bilanz in Summe 2,8 Mrd. Euro an faulen Krediten, schreibt das "Format".

Umstellung in der Kreditvergabepolitik

Ein Banksprecher sagte dazu, dass die NPL-Quote in der VB Romania zuletzt bei 23 bis 24 Prozent gelegen sei, bei einem Durchschnittswert von 19 Prozent quer über alle Banken in Rumänien. Die Volksbank Rumänien ist laut ÖVAG-Sprecher Walter Gröblinger auf null bzw. einen Euro abgeschrieben, Firmenwert wie Buchwert, und überdies entkonsolidiert. Die Kreditvergabepolitik in Rumänien sei 2012 umgestellt worden, was künftige Risiken reduziere.

Die ÖVAG hat der VB Romania 1,5 Mrd. Euro geborgt, die Restlaufzeit der Kredite liegt bei fünf Jahren. Ob die Bank in Bukarest ihre ÖVAG-Kredite bedienen könne, würden sich Risikomanager in Wien und Beamte des Finanzministeriums künftig jedes Jahr stellen, schreibt das "Format" weiter. Der Banksprecher sagte heute, bis dato sei alles fristgerecht zurückzahlt worden und demnach kein Abschreibungsbedarf daraus entstanden. Es gab allerdings Diskussionen mit den Wirtschaftsprüfern, bestätigte der Sprecher heute.

Rumänien sei ein Fixpunkt jeder Aufsichtsratssitzung, wird ÖVAG-Aufsichtsratspräsident Hans Jörg Schelling im Bericht zitiert. ÖVAG-Generaldirektor Stephan Koren sprach von einer "sicher schwierigen Beteiligung".  (APA, 21.2.213)