Dschibuti - Im ostafrikanischen Dschibuti hat die regierende Partei nach Angaben des Innenministers die Parlamentswahl gewonnen. Die "Union für eine Mehrheit des Präsidenten" (UMP) habe in der Hauptstadt Dschibuti, wo drei Viertel der Einwohner des Landes leben, 49,39 Prozent der Stimmen erhalten, sagte Hassan Darar Houffaneh am Samstag vor Journalisten mit Bezug auf vorläufige Ergebnisse. Die gemeinsame Liste der Opposition kam demnach auf 47,61 Prozent der Stimmen. Die UMP führe auch in den anderen fünf Wahlbezirken, sagte der Minister.

Wahlliste der Opposition

Die Opposition war bei den Wahlen am Freitag erstmals mit einer gemeinsamen Liste angetreten. Die vorherigen Wahlen hatte sie noch aus Protest gegen die nach ihrer Auffassung ungerechte Listenverteilung boykottiert. Die Partei von Präsident Ismael Omar Guelleh verfügte seitdem über alle 65 Sitze im Parlament. Präsident Guelleh steht seit 1999 an der Spitze der ehemaligen französischen Kolonie. Er ist erst der zweite Staatschef seit der Unabhängigkeit im Jahr 1977.

Ein Sprecher der Oppositionsallianz sprach von "wie üblich massivem Betrug" bei den Wahlen. "Das ist doch ein Witz", sagte Daher Ahmed Farah als Reaktion auf die verkündeten Ergebnisse vor Journalisten. Dschibuti liegt strategisch wichtig am Zugang zum Roten Meer. In dem Kleinstaat befinden sich unter anderem die größten Militärstützpunkte Frankreichs und der USA in Afrika. (APA, 23.2.2013)