Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Sascha Schuermann

Rom/Prag - Der deutsche Großbäcker Lieken kommt mit seinen Aushängeschildern "Golden Toast" und "Lieken Urkorn" in neue Hände. Elf Jahre nach der spektakulären Übernahme der Kamps AG verkauft der italienische Nudelkonzern Barilla seine deutsche Tochter dem tschechischen Unternehmen Agrifert. Damit will sich Barilla auf das Kerngeschäft konzentrieren, teilte das italienische Unternehmen in einer Presseaussendung am Montag mit. Mehr Details über die Transaktion gab Barilla nicht bekannt.

Der Düsseldorfer Großbäcker beschäftigt 4.700 Mitarbeiter und stellt an 12 Standorten unter anderem abgepacktes Brot für Handelskonzerne her. Der Umsatz von Lieken betrug im vergangenen Jahr 756 Mio. Euro. Lieken stellt überwiegend Brot her, das unter Eigenmarken von Handelskonzernen verkauft wird.

Die Übernahme der Kamps AG durch Barilla 2002 galt für den Lebensmittelkonzern als Ergänzung für die Knäckebrot-Marke "Wasa". Doch Europas größtes Backunternehmen tischte der neuen Mutter nach der Übernahme tiefrote Zahlen auf: Mehrere Jahre in Folge fielen Verluste an. Barilla wechselte mehrfach Vorstände bei der Holding Kamps AG aus, die 2008 in Lieken AG umfirmierte. 2010 wurde die Bäckereikette Kamps an den Finanzinvestor ECM verkauft.

Die erste Kamps Bäckerei wurde 1982 in Düsseldorf eröffnet. In den 90er Jahren trimmte Firmengründer Heiner Kamps das Unternehmen auf Expansion. Es wurde durch Übernahmen auch zu einem Großlieferanten für Supermärkte und Diskonter. Daneben stand das Geschäft mit den Kamps Bäckerei-Filialen. 1998 ging die Kamps AG an die Börse. Vier Jahre später kaufte Barilla die Gruppe für 1,8 Mrd. Euro. (APA, 25.2.2013)