New York/Ramallah - Die Vereinten Nationen haben eine unabhängige Untersuchung zum Tod eines jungen Palästinensers in israelischer Haft gefordert. Nach der Obduktion der Leiche von Arafat Jaradat erwarte die UNO nun eine "unabhängige und transparente Untersuchung der Umstände des Todes", erklärte der für den Nahost-Friedensprozess zuständige UNO-Gesandte Robert Serry am Montag. Die Ergebnisse dieser Untersuchung müssten dann "so bald wie möglich veröffentlicht" werden.

Serry hatte sich zuvor mit dem palästinensischen Regierungschef Salam Fayyad über den Tod des Mannes ausgetauscht. Jaradat war am Samstag im Gefängnis Megiddo in Nordisrael gestorben. Palästinensische Vertreter machten Israel für den Tod verantwortlich. Der Minister für Gefangene, Issa Karakae, sagte unter Berufung auf einen an der Obduktion beteiligten palästinensischen Gerichtsmediziner, der junge Mann sei durch "Folter" gestorben. Das israelische Gesundheitsministerium erklärte hingegen, die Todesursache sei noch unklar.

Jaradats Tod hatte am Wochenende gewaltsame Proteste im Westjordanland ausgelöst. Tausende hatten zudem am Montag an der Beisetzung des Palästinensers teilgenommen. Serry warnte vor dem Hintergrund möglicher wachsender Spannungen zwischen Israel und Palästinensern vor einer "Destabilisierung" der Region. (APA, 26.2.2013)