Das Format von 1,9 Mal zwei Millimeter qualifiziert die "Kinetis"-Plattform als schluckbaren Computer.

Foto: Freescale

Der Chiphersteller Freescale hat den kleinsten Chip der Welt gebaut, der mit einem ARM-Prozessor ausgestattet ist.

Die Konstruktion nennt sich "Kinetis KL02" und besteht aus einem vollständigen Mikrocontroller. Auf der 1,9 mal zwei Millimeter großen Platine finden sich also ein Prozessor, Arbeitsspeicher, Read-only-Memory, ein Zeitgeber sowie eine I/O-Steuereinheit und damit alle grundlegenden Bestandteile für einen funktionstüchtigen Computer.

48 MHz zum Schlucken

Bis zu 32 KB umfasst der Speicher, der RAM ist maximal 4 kb groß, ein eigener Sicherheitsschaltkreis soll unbefugten Zugriff auf die Speichermodule verhindern. Die 32 Bit-CPU verfügt über einen Kern, der mit 48 MHz getaktet ist. Sie basiert auf der Cortex-M0+-Architektur. Kinetis KL02 soll sich durch besonders niedrigen Energieverbrauch auszeichnen.

Für welche Zwecke die Entwicklung zum Einsatz kommen wird, bleibt laut Wired abzuwarten. Freescale betont jedenfalls, dass man den Chip für schluckbare Computer einsetzen könne und man in diese Richtung auch mit Kunden zusammenarbeite. Bis zur Ankündigung entsprechender Produkte will man dazu aber nichts näheres bekannt geben.

Vielseitige Verwendungsmöglichkeiten

Potenzielle Einsatzzwecke würden sich im medizinischen Bereich ergeben – etwa zur Steuerung und Auslese von implantierten Geräten, die drahtlos kommunizieren können – etwa manche Insulinpumpen. In Frage kommen auch ins Gewebe verankerte Medizinspender.

Möglichkeiten ergeben sich auch für anspruchslosere Tätigkeiten für Wohnungen und Gebäude der Zukunft, "Smart Home" lautet das Stichwort. Entwickelt wurde Kinetis im Auftrag eines Kunden, der Chip wird jedoch auch für die Allgemeinheit käuflich erwerbbar sein. (red, derStandard.at, 27.02.2013)