Athen - Der frühere Bürgermeister der nordgriechischen Stadt Thessaloniki, Vassilis Papageorgopoulos, ist am Mittwoch in einem Verfahren wegen Veruntreuung zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Nach Angaben von Behördenvertretern wurde er für schuldig befunden, zwischen 1999 und 2008 die Veruntreuung von knapp 18 Millionen Euro städtischer Gelder gebilligt haben soll. Papageorgopoulos war von 1999 bis 2010 Bürgermeister von Thessaloniki. Der frühere Athlet und Zahnarzt gehört der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia an.

Papageorgopoulos muss zunächst so lange in Haft bleiben, bis der Fall vor einem Berufungsgericht verhandelt werden kann. Er wies jegliche Beteiligung an der Veruntreuung der Gelder zurück. "Einige Menschen werden mit schlechtem Gewissen sterben", erklärte er nach dem Urteil.

Neben Papageorgopoulos erhielt auch seine frühere rechte Hand, Michalis Lemousias, eine lebenslange Haftstrafe. Der Finanzverwalter der Stadt, der als Hauptzeuge der Anklage fungierte, wurde ebenfalls zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte den Ermittlern gesagt, dass Steuereinnahmen und Rentenbeiträge von Beamten systematisch veruntreut worden seien. Ein Teil des Geldes sei Papageorgopoulos' Parteiapparat in Thessaloniki zugute gekommen. Zwei weitere Stadtbeamte erhielten Haftstrafen von 15 und zehn Jahren, wurden aber auf freien Fuß gesetzt. (APA, 27.2.2013)