Frankfurt - Quasi in letzter Minute hat das deutsche Bundeskartellamt am Mittwoch eine Übernahme am Zeitungsmarkt genehmigt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) darf die Frankfurter Rundschau (FR) übernehmen.

Die FR, die im August 1945 erstmals erschienen war, hatte im November 2012 beim Amtsgericht Frankfurt Insolvenz beantragt. Ohne Übernahme durch die FAZ wäre am morgigen Freitag keine FR, deren Hauptgesellschafter der Kölner Verlag M. DuMont Schauberg und die SPD-eigene Medienholding DDVG sind, mehr erschienen, da das Geld nicht mehr gereicht hätte. Der Kaufvertrag soll am heutigen Donnerstag unterschrieben werden.

Allerdings will die FAZ nur 28 FR-Redakteure weiterbeschäftigen. An der Druckerei hat sie kein Interesse. Die große Mehrheit der 450 Angestellten hat die Kündigung auch schon erhalten.

Abgesehen vom türkischen Verleger Burak Akbay hatte nur die FAZ Interesse an der FR bekundet. Die Wettbewerbshüter sehen kein Problem darin, dass nun alle Frankfurter Zeitungen (FAZ, FR, Frankfurter Neue Presse) unter einem Dach erscheinen. Sie argumentieren, dass Zeitungsleser und -abonnenten nach dem Aus für die Rundschau ohnehin zu einer der beiden anderen Zeitungen gewechselt wären. (bau, DER STANDARD, 28.2.2013)