Christoph Brandner im Dress von Krefeld.

Wien - In der nächsten Saison wird erstmals ein österreichischer Feldspieler bei einem Klub der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga (NHL) engagiert sein. Der Steirer Christoph Brandner unterschrieb am Dienstag Abend für Minnesota Wild, der Transfer kam kurz vor Ablauf der Transferzeit für Spieler europäischer Klubs zu Stande. Minnesota musste sich in der vergangenen Saison erst im Western-Conference-Finale den Anaheim Mighty Ducks 0:4 geschlagen geben, war also nur eine Playoff-Phase vom Stanley-Cup-Finale entfernt.

Absolutes Spitzenteam

Die Qualität der in St. Paul spielenden Mannschaft ist also unbestritten, für Brandner ist dieser Wechsel daher umso ehrenhafter. Der 28-Jährige hatte sich vor allem in der vergangenen Saison in der deutschen Liga (DEL) einen Namen gemacht, als er zum "Spieler des Jahres" gewählt wurde und die Krefeld Pinguine als Torschützenkönig zum Meistertitel geführt hatte. Nach der Finalserie gegen Köln war Brandner zu den Haien übergewechselt, dieser Kontrakt ist nun aber hinfällig.

NHL-Klausel

Brandner hatte sich im Vertrag mit dem Klub des deutschen Bundestrainers Hans Zach aber schon eine Option auf einen Wechsel in die NHL offen gehalten. "Sollte die NHL rufen, wird der Vertrag mit Köln sofort hinfällig", erklärte dazu damals sein Manager Thomas Cijan. Da der nun vorliegende Kontrakt mit Minnesota ein äußerst guter ist, ist davon auszugehen, dass Brandner für das NHL-Team fix eingeplant ist. Schon im Vorjahr hatte der Familienvater die Möglichkeit zum Übertritt, sich aber dagegen entschieden.

Harter Kampf ums Leiberl

Torhüter Reinhard Divis debütierte ja im Vorjahr bei St. Louis Blues als erster Österreicher in der NHL, musste sich aber über das Farmteam hochdienen und kam später auch wegen Verletzungen nur zu wenigen NHL-Einsätzen. Für Brandner wird es hingegen schon ab Anfang August bei den ersten Trainingslagern um einen Stammplatz gehen, das "Pro Camp" mit den etwa 30 besten Profis des Vereins startet am 3. September.

Cijan vertraut in seinen Schützling

Cijan ist überzeugt, dass sich sein Schützling in der wohl härtesten Liga der Welt durchsetzen kann. "Er konnte es in der DEL, also hat er auch das Zeug für die NHL. Seine Größe (Anm.: 1,96 m) und seine Schusskraft werden ihm dabei sicher helfen. Auch wenn er nicht viele Tore schießt, ist Christoph für eine Mannschaft sehr wichtig, auch weil er sehr sympathisch und bodenständig ist", meint Cijan über den ÖEHV-Teamstürmer. Kommt Brandner zu einer gewissen Zahl von Einsätzen, wird sich sein Vertrag automatisch verlängern.(APA)