Damaskus - Die syrische Opposition hat die Regierungstruppen eines Massakers an 72 Menschen in einem Dorf nahe der Großstadt Aleppo beschuldigt. Die Opfer seinen ermordet worden, nachdem die Truppen von Präsident Bashar al-Assad das Dorf Malkije im Osten der Provinz Aleppo gestürmt hätten, hieß es in einer Mitteilung des größten syrischen Oppositionsbündnisses Nationale Koalition vom Donnerstag. Demnach wurden am Mittwoch 49 Leichen identifiziert, das Massaker sei drei Tage zuvor verübt worden.

Nach Angaben des Aktivistennetzwerks Pressezentrum von Aleppo sind unter den Opfern auch Kinder, Frauen und ältere Menschen. Ihnen sei vorgeworfen worden, mit den Rebellen der Freien Syrischen Armee kollaboriert zu haben. Es habe Fälle von Folter und Vergewaltigung gegeben, zudem seien Häuser in Brand gesteckt worden. Unter den 49 identifizierten Opfern seien sieben Kinder im Alter von acht Monaten bis zwölf Jahren. 23 weitere Opfer seien von Assads Truppen verbrannt worden und hätten nicht identifiziert werden können.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte nach eigenen Angaben "Informationen" über den Tod "dutzender Zivilisten in Malkije nach einem Angriff der regulären Truppen". Die in London ansässige Beobachtungsstelle forderte die UNO auf, den Vorfall zu untersuchen. (APA, 1.3.2013)