Wien - Am Donnerstag haben die diesjährigen Banken-Kollektivvertragsverhandlungen begonnen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer liegen in ihren Positionen wie üblich weit auseinander.

Die Gewerkschaft (GPA-djp) fordert für die rund 80.000 Beschäftigten im heimischen Kreditapparat 3,7 Prozent mehr. Die Arbeitgeber boten gestaffelt bis 2.200 Euro 2,4 Prozent, bis 3.300 Euro nur mehr 1,2 Prozent und für Bezieher von mehr als 3.300 Euro gäbe es nur eine Nulllohnrunde.

Das gesamte Paket wird von der Gewerkschaft rundweg abgelehnt. "Das Angebot der Arbeitgeber würde einen Reallohnverlust für alle Beschäftigten bedeuten. Absolut inakzeptabel", deponierte Wolfgang Pischinger, GPA-djp-Verhandlungsleiter und Zentralbetriebsrat der Oberbank, am Freitag in einer Aussendung. Für eine Nullrunde für einen Teil der Beschäftigten stehe man grundsätzlich nicht zur Verfügung. "Wir fordern für alle Beschäftigten eine Gehaltserhöhung, die klar über der Inflation von 2,4 Prozent liegt", so Pischinger. Nächster Verhandlungstermin ist am 7. März.

Neben der aktuellen Gehaltsforderung will die Gewerkschaft auch um einen "Kollektivvertrag für banknahe Dienstleistungen", um weiteres Outsourcing und "Nearshoring" (Verlagerung in billigere Länder) zu stoppen und Jobs abzusichern.

Letztes Jahr haben die Bankangestellten nach sechs Runden, die von Protestbetriebsversammlungen und Streikdrohungen begleitet waren, mit im Schnitt 3,47 Prozent mehr Gehalt abgeschlossen. Für höhere Gehaltsklassen war der Abschluss bei 150 Euro gedeckelt. (APA, 1.3.2013)