Syrische Rebellen im Waffenkunde-Unterricht.

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Bei seinem Kroatien-Besuch im Herbst 2009 wurde Bashar Al-Assad vom damaligen Präsidenten Stipe Mesic empfangen

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Kroatien will seine Soldaten von den Golanhöhen abziehen, weil laut Premierminister Zoran Milanovic ihre Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist. In den vergangenen Tagen hatten sich Medienberichte gehäuft, wonach Saudi-Arabien und Jordanien syrische Rebellen mit Waffen versorgt haben, die Kroatien im Krieg 1991 bis 1995 eingesetzt hatte. Dadurch bestehe die Gefahr, dass die Truppen Ziel von Vergeltungsangriffen würden.

Die "New York Times" meldete, dass tausende Gewehre und hunderte Maschinengewehre an säkulare Einheiten der Freien Syrischen Armee gegangen seien. Offenbar bemühe sich der mysteriöse Lieferant, sein Kriegsmaterial nicht in die Hände der islamistischen Al-Nusra-Front gelangen zu lassen.

Panzer zerstört

Als die Aufständischen Ende Jänner in der Provinz Daraa die Stadt Busr al-Harir angriffen, verwendeten sie rückstoßfreie Panzerabwehrkanonen vom Typ M60, M79-Osa- und RPG-22-Raketenwerfer sowie die Mehrfachgranatwerfer Milkor MGL in der Variante RBG-6, wie sie der kroatische Hersteller Metallic anbietet. Damit gelang es den Rebellen, mehrerere gepanzerte Fahrzeuge der syrischen Armee zu zerstören.


Auf dem Videoportal Youtube wurden seit Jahresanfang zahlreiche Beiträge veröffentlicht, die Rebellen bei der Ausbildung an den neuen Waffen zeigen.

Milanovic beteuerte am Donnerstag, dass man weder den Saudis noch den syrischen Aufständischen Kriegsmaterial geliefert habe. Allerdings hätten die Berichte über die Waffenlieferungen bereits eine so große Verbreitung gefunden, dass die Sicherheit der Soldaten am Golan nicht mehr gewährleistet sei.

Der Zeitung "Jutarni list" zufolge landen allerdings auf dem Zagreber Flughafen seit Mitte Dezember regelmäßig jordanische Iljuschin-Frachtflugzeuge. Als Nicht-EU-Mitglied ist Kroatien bis zum für 1. Juli geplanten Beitritt zur Union nicht an das Waffenembargo gegen Syrien gebunden. (bed, derStandard.at, 1.3.2013)