Der Fall der von der Ausweisung bedrohten Akademikerin Natalia Zambrano Jaramillo hat offenbar ein überraschendes Ende gefunden. Die 29-jährige Kolumbianerin, die nach elf Jahren Aufenthalt in Österreich zum Verlassen des Landes aufgefordert wurde, hat am Freitag einen Arbeitsvertrag unterschrieben, der den Bedingungen der Rot-Weiß-Rot-Karte für Hochqualifizierte entspricht.

Nach dem Bericht von daStandard.at und einem TV-Interview hatte der Radiosender Kronehit Zambrano am Donnerstag zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. "Ich habe die junge Frau im Interview gesehen und habe mir gedacht, sie passt gut zu uns. Sie wirkte aufgeschlossen und engagiert", sagte Kronehit-Geschäftsführer Ernst Swoboda am Freitagnachmittag gegenüber daStandard.at. Zambrano werde nun in den Bereichen Programm/Digital/Event zum Einsatz kommen, so Swoboda. Sie werde dafür mit den für die Rot-Weiß-Rot-Karte erforderlichen 2.000 Euro brutto entlohnt.

Geschäftsführer erwartet Einlenken der Behörden

Dass nun alles so schnell ging, erklärt Swoboda so: "Für uns passt das wunderbar, denn sie hat bereits zwei Jahre lang für die mexikanischen Botschaft Events organisiert." Deshalb habe man diesmal mehr als bloße Berichterstattung machen wollen, sondern konkret helfen, so der Geschäftsführer. Dass sich die Behörden nun noch einmal querlegen, glaubt Swoboda nicht: "Das tun sie sich sicher nicht an."

Nach massiver Berichterstattung über Zambranos Fall hatte sich Integrations-Staatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) am Donnerstag erneut für eine Reform der Rot-Weiß-Rot-Card ausgesprochen, unter anderem ein Überdenken des dafür erforderlichen Einkommens. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) lehnte das allerdings umgehend ab. (red, daStandard.at, 1.3.2013)